Demokratie braucht politische Bildung
Wann immer von einer Vertrauenskrise der Politik und der Politiker oder gar der allgemeinen politischen Kultur die Rede ist, wird die Bedeutung politischer Bildung für die Stabilität und Weiterentwicklung demokratischer Systeme öffentlichkeitswirksam herausgestellt. Gleichzeitig beschneiden allgemeine Sparzwänge politische Bildungsträger und Forschungsprojekte. Der Band versteht sich als eine „Zwischenbilanzierung der Erfolge und Defizite politischer Bildung“ (XI). 28 Autoren aus Politikwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungspraxis präsentieren die wichtigsten Problemfelder und Kontroversen, indem sie einen weiten Bogen von bildungspolitischen Themen über konzeptionelle Überlegungen bis hin zu Fragen der praktischen Umsetzung und Evaluation spannen. Dabei geht es u.a. sowohl um die Weiterentwicklung des Selbstverständnisses schulischer politischer Bildung und Demokratiepädagogik im Kontext sozialwissenschaftlicher und pädagogischer Zielstellungen, um Standard- und Qualitätsentwicklung, Geschlechtergerechtigkeit und Lehrerbildung als auch um zentrale Herausforderungen der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung in der demokratischen Einwanderungsgesellschaft. Die theoretischen Beiträge und Debatten werden durch Praxisberichte z. B. zu handlungsorientierten Politiksimulationen und Beteiligungsprojekten für Jugendliche auf kommunaler, Landes- und Europaebene ergänzt und veranschaulicht.