Der Frankfurter Philosoph und Politikwissenschaftler hat einen Band mit Aufsätzen aus den Jahren 1999 bis 2007 vorgelegt. Alle Beiträge wurden leicht überarbeitet. Mit dem einzigen bislang unveröffentlichten Text „Toleranz und Demokratie“ fasst Forst die Ideen aus seiner Habilitationsschrift zusammen. Vorgeschlagen wird die Unterscheidung zwischen einer Erlaubnis- und einer Respekt-Toleranz. Nur die Letztere vermag nach Forst ein sinnvolles Konzept demokratischer Toleranz abzugeben. Dafür – und der Autor wird nicht müde, das zu betonen – muss jedoch die Rückbindung von Toleranz an Gerechtigkeit verstanden werden. Denn erst Gerechtigkeit ist „die Ressource, die dem normativ abhängigen Begriff der Toleranz Substanz verleiht“ (220). Der Begriff Substanz steht hier aber allenfalls für ein schwaches demokratisches Ethos des gegenseitigen Respekts und nicht für starke, etwa religiöse Überzeugungen – der argumentative Fluchtpunkt dieses und aller weiteren Texte steht schließlich schon im Titel des Bandes. In seinen anspruchsvoll argumentierenden, stets aber klar geschriebenen Aufsätzen gelingt es Forst, ein weites Panorama politischer Theorie zu entfalten: Ausgehend von der Rationalität moralischen Urteilens über die Theorien deliberativer Demokratie und sozialer Gerechtigkeit bis zur Rolle der Menschenrechte in einer globalen Weltordnung verteidigt der Autor seine Thesen in steter Auseinandersetzung mit dem State of the Art seiner Disziplin.