Skip to main content
Malte Herwig

Eliten in einer egalitären Welt

Berlin: wjs verlag 2005; 188 S.; geb., 18,- €; ISBN 3-937989-11-0
Kenntnisreich und eloquent, mit vielen Beispielen und Anekdoten erzählt der Verfasser in seinem Essay von dem sehr unterschiedlichen Verständnis, das verschiedene Gesellschaften von Eliten haben. Dabei geht es nicht nur um die Funktionen, Leistungserwartungen und Zugehörigkeitsvoraussetzungen, sondern auch um die grundsätzliche Legitimität von Eliten überhaupt. Die Darstellung beginnt mit der Antike und reicht über die Französische Revolution bis hin zur aktuellen Debatte um die Rechtschreibreform. Bis heute, so wird aus den Ausführungen des Verfassers deutlich, war Elite immer auch ein schillernder Begriff, der für die unterschiedlichsten Interessen und Zielsetzungen eingesetzt worden ist. Faktisch bildeten sich in jeder Gesellschaft Eliten heraus, die damit zwangsläufig verbundene Ungleichheit solle als Chance für die produktive Entwicklung des gesellschaftlichen Potenzials verstanden werden. Wichtig sei dabei die dynamische Offenheit des Systems, das nicht auf den Erhalt von Privilegien und Besitzstandswahrung setzte, sondern möglichst vielen die Chance auf Entfaltung ihres Potenzials eröffne. Dabei müsse auch akzeptiert werden, dass ein solches System nicht nur Gewinner, sondern auch Verlierer hervorbringe.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.331 | 2.35 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Malte Herwig: Eliten in einer egalitären Welt Berlin: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/24721-eliten-in-einer-egalitaeren-welt_28567, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 28567 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken