Migranten, Siedler, Flüchtlinge. Von der Massenauswanderung zur Festung Europa. Aus dem Amerikanischen von Irmgard Hölscher
Im Mittelpunkt dieser Darstellung der Geschichte der europäischen Migration seit 1800 steht als ein wesentliches Element der Urbanisierungs- und Industrialisierungsgeschichte die innereuropäische Arbeitsmigration. Großräumige Arbeitswanderungen waren für den Aufbau der Staats- und Wirtschaftssysteme im modernen Europa unabdingbar. Zu den europäischen Migrationen zählen aber auch die großen, kriegs- und revolutionsbedingten Flüchtlingsbewegungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Autorin zeigt, daß die Geschichte dieser Flüchtlingsströme eng mit der Entstehung des modernen europäischen Staatengefüges verbunden ist. Sie beschreibt die Erfahrungen der Menschen, die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Bedingungen der mehr oder weniger erzwungenen Wanderungsbewegungen und deren Folgen. Die Autorin informiert außerdem über die aktuelle Lage der Migrantinnen und Migranten und plädiert für eine Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik, die Migration nicht als Bedrohung, sondern als Chance betrachtet.
Inhaltsübersicht: Migration um 1800; Migration nach 1848; Migration und Nationalstaat; Staat und "Ausländer"; Nach 1945: Muster, Rechte, Regelungen; Einwanderungspolitik heute.