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Thomas Seifert / Klaus Werner

Schwarzbuch Öl. Eine Geschichte von Gier, Krieg, Macht und Geld

Wien: Deuticke 2005; 319 S.; brosch., 21,50 €; ISBN 3-552-06023-5
Öl ist die zentrale Ressource für die Wirtschaft in den entwickelten Ländern. Zur Sicherung dieser Energiequelle hat es in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Konflikte gegeben, die die Verfasser nachzeichnen. Immer wieder, so zeigen die Journalisten, haben die Energiekonzerne und die ökonomischen Interessen der Industrieländer, vor allem die der USA, die internationale Politik maßgeblich beeinflusst. Andere Aspekte wie der Umweltschutz, die Demokratie oder die Menschenrechte seien demgegenüber bei vielen Entscheidungen von untergeordneter Bedeutung gewesen. Zur Sicherung der Energieversorgung habe man teilweise autoritäre oder fundamentalistische Regimes unterstützt. Auch seien viele militärische Auseinandersetzungen in erster Linie um Öl geführt worden, wobei der Irak-Krieg nur die derzeit am stärksten beachtete Spitze eines Eisberges darstelle. Allerdings seien die weltweiten Ölvorkommen absehbar erschöpft. Sinkende Fördermengen und erheblich steigende Preise seien bereits in nächster Zukunft zu erwarten. Um die Energieversorgung der Zukunft zu sichern, sei eine wesentlich intensivere Nutzung erneuerbarer Energien bei gleichzeitig massiven Energiesparmaßnahmen notwendig. Derzeit orientiere sich die Politik der Industrieländer jedoch nach wie vor in hohem Maße an den Interessen der großen Konzerne und nicht an den Erfordernissen einer nachhaltigen und umweltgerechten Energieversorgung.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 4.43 | 4.41 | 4.45 | 4.2 | 2.25 | 2.62 | 2.63 | 2.64 | 2.65 | 2.68 | 4.3 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Thomas Seifert / Klaus Werner: Schwarzbuch Öl. Wien: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/24689-schwarzbuch-oel_28528, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 28528 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken