Seit dem Ende des Ost-West-Konflikts sind nicht weniger, sondern eher mehr Konflikte in den internationalen Beziehungen zu verzeichnen, insbesondere zahlreiche innerstaatliche bewaffnete Auseinandersetzungen und auch „humanitäre“ Militärinterventionen. Wichtiger als diese quantitative Betrachtung ist aber die qualitative Perspektive auf die „neuen“ weltpolitischen Konflikte, die dieser Band für Studienanfänger vorstellt: Was ist ihr Gegenstand und wer ist an ihnen beteiligt? Wo finden diese Konflikte zumeist statt? Welche Folgewirkungen ergeben sich für die betroffene Region, aber auch das internationale System in seiner Gesamtheit? Um diese Fragen zu untersuchen, geht der Autor in drei Schritten vor: Erstens verortet er Begriff und Konzept des „Konfliktes“ in unterschiedlichen Theorieschulen der Internationalen Beziehungen und diskutiert dabei, welche Theorieansätze geeignet sind, um das aktuelle Konfliktgeschehen zu analysieren. Zweitens werden sieben Typen zur Kategorisierung von Konflikten seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes vorgestellt und an konkreten Beispielen erläutert. Drittens werden schließlich die wichtigsten internationalen Akteure der Konfliktbearbeitung (VN, OSZE, USA und EU) behandelt und auf ihre diesbezüglichen Fähigkeiten hin geprüft. Wie alle Bände dieser Studienkursreihe, die zahlreiche Materialien, Literaturhinweise und Leitfragen enthalten, die zum vertieften Arbeiten anregen sollen, stellt auch diese Publikation eine hervorragende Einführung dar, die alle Studierende der Internationalen Beziehungen, besonders aber der Friedens- und Konfliktforschung mit großem Gewinn lesen können.