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Peter Röthlisberger (Hrsg.)

Skandale. Was die Schweiz in den letzten zwanzig Jahren bewegte

Zürich: Orell Füssli 2005; 229 S.; geb., 26,50 €; ISBN 3-280-06052-4
In dem Band beschäftigen sich verschiedene Journalisten mit insgesamt 18 Skandalen, die die Schweiz in den letzten 20 Jahren erschütterten. Es handelt sich nicht um eine sensationsheischende Schilderung von Missständen und Verfehlungen, sondern vielmehr um eine sorgfältige, die Hintergründe ausleuchtende Analyse der individuellen Handlungen sowie der Bedingungen und Strukturen, die die Vorfälle erst ermöglicht hatten. Zudem wird in der Rückschau betrachtet, welche Konsequenzen die Affären hatten - vom raschen Beiseiteschieben bis hin zu massiven Bestrafungen der Täter oder Änderungen in der Gesetzgebung. Dabei fließen immer auch Überlegungen zur Bedeutung der medialen Präsentation der Vorfälle in die Darstellung ein. Thematisch ist das Spektrum breit gestreut; betrachtet werden u. a. Fälle weit reichender Wirtschaftskriminalität und Korruption, Holocaust-Gelder, Fußball-Affären, die Verletzung von Datenschutzrechten, angebliche Liebesaffären wichtiger Persönlichkeiten und spektakuläre Morde. Im letzten Beitrag gibt Kurt Imhof einen Einblick in die neueren Erkenntnisse der Skandalforschung. Aus dem Inhalt: Urs Paul Engeler: Abhöranlagen. Großer Bruder Onyx (11-19) Niklaus Ramseyer: Geheimbunker. Wenn sich die Regierung vor dem eigenen Volk versteckt (21-29) Christian Mensch: Dino Bellassi. Eine Geschichte - zu gut, um nicht wahr zu sein (31-37) Urs Paul Engeler: Oberst Nyffenegger. Eine helvetische Affäre (39-47) René Lüchinger: Swissair-Grounding. Unglaubliches Maß an Unvermögen (49-58) Res Strehle: Werner K. Rey. Des Schaefers Fluch (61-69) Pierre Weill: Nachrichtenlose Vermögen. „Mit Meili wurde die Geschichte interessant“ (71-83) Daniela Niederberger: Konzern-Kollaps. Die Erb-Schuld (85-92) Daniel Ammann: Fluchtgelder. Die heilsame Wirkung von Skandalen (94-103) Claude Baumann: Martin Ebner. Ein Genie mit Hang zur Selbstüberschätzung (105-114) Peter Holenstein: Paquale Brumann. Der Mord vom Zöllikerberg (117-125) Matthias Ackeret: Peter Aliesch. Im geschenkten Nerz - eine griechische Tragödie (127-136) Peter Röthlisberger: Elisabeth Kopp. „Tipps für eine zukünftige Bundesrätin“ (139-147) Andreas Durisch: Raphael Huber. Die Zürcher Wirte-Connection (149-159) Christian Mensch: Borer-Affäre. Nichts als Verlierer (161-169) Michael Hug: Rita Dolder. Unter der Gürtellinie (171-180) Matthias Ackeret: Tomasso Ramundo. „Das isch dä Fuessballer Moldovan gsi“ (183-191) Flurin Clalüna: Spuckaffäre. Überhitzung im Mikrokosmos Fussball (193-200) Kurt Imhof: Was bewegt die Welt? Vertrauen, Reputation und Skandal (203-221)
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.5 | 2.23 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Peter Röthlisberger (Hrsg.): Skandale. Zürich: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/24042-skandale_27670, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 27670 Rezension drucken