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Arthur R. Kreutzer

Preemptive Self-Defense. Die Bush-Doktrin und das Völkerrecht

München: Martin Meidenbauer Verlag 2004; 176 S.; pb., 26,90 €; ISBN 3-89975-503-0
Wie hat sich die amerikanische Außenpolitik nach der Wahl von George W. Bush und den Terroranschlägen vom 11. September 2001 verändert? Mit welchen ideologischen oder kulturellen Eigenheiten der USA lassen sich diese Veränderungen erklären? Welche Folgen ergeben sich für das Völkerrecht? Dies sind die zentralen Fragen, die der Autor in seinem Essay beantworten will. Leider gelingt es ihm nur bedingt, seinen Anspruch einzulösen. Allzu grob erfolgt seine Darstellung neokonservativer Grundpositionen. Leo Strauss’ elitäre Politikkonzeption verbindet sich völlig problemlos mit Woodrow Wilsons liberalem Internationalismus, Jeffersons „Empire of Liberty“ und Reagans manichäischem Weltbild zu einer Mischung, die all das zu verkörpern scheint, was durchschnittliche Europäer an der neuen, aggressiven und militaristischen Außenpolitik stört. Danach ist es fast selbstverständlich, dass die Bush-Doktrin ihren Inhalt der starken Position neokonservativer Politiker in der Administration verdankt, wobei Kreutzer gleichzeitig zugibt, dass keiner der prinzipiellen Akteure dieser Denkrichtung angehört. Lediglich die Passagen, die sich mit den völkerrechtlichen Grundlagen und Auswirkungen beschäftigen, sind gründlich recherchiert und differenziert dargestellt.
Markus Lang (ML)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.22 | 4.1 | 2.64 Empfohlene Zitierweise: Markus Lang, Rezension zu: Arthur R. Kreutzer: Preemptive Self-Defense. München: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/23751-preemptive-self-defense_27298, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 27298 Rezension drucken