Der Baseler Jurist Gremmelspacher betrachtet NGOs als Vermittler gesellschaftlicher Anliegen an staatliche Instanzen. Sein zentrales Interesse besteht darin zu ermitteln, auf welche Weise und mit welchem Erfolg NGOs an staatlichen (beziehungsweise suprastaatlichen) Entscheidungen teilhaben und diese mitgestalten können. Neben seiner Darstellung der Rolle von NGOs und Staaten in Zeiten von Globalisierung und Liberalisierung analysiert der Autor v. a. das politische und legale Instrumentarium, das NGOs im Politikprozess zur Verfügung steht. Die exemplarischen Fälle, von der Einbindung von NGOs im UNO-System bis hin zur Beeinflussung des Schweizer Parlaments, illustrieren die unterschiedlichen Möglichkeiten von NGOs, auf Entscheidungsprozesse einzuwirken. Diese Zusammenschau und eine abschließende Auflistung von Erfolgsfaktoren leiden jedoch unter dem Manko, dass der Verfasser weder zu Beginn seines Buches den aktuellen Forschungsstand darstellt, noch im Fazit seinen spezifischen Eigenbeitrag kenntlich macht. Angesichts der bereits überaus umfangreichen Literatur über die Politikmächtigkeit von Nichtregierungsorganisationen wird der besondere Stellenwert der Studie nicht hinreichend deutlich, zumal Einleitung und methodische Vorbemerkungen sehr knapp ausfallen. Den Rezipienten sei das Buch als sehr umfassendes Panorama der Konstellation zwischen NGOs und Staaten im Politikprozess empfohlen, das historische, soziologische und politologische Faktoren mit der juristischen Perspektive kombiniert.