Der israelisch-palästinensische Konflikt hat seine Wurzeln weit vor der Staatsgründung Israels. Einige Weichen wurden in der so genannten Mandatszeit, also zwischen 1917 und 1948, gestellt, als Großbritannien die Kontrolle über das Heilige Land übernahm. Der Historiker und Journalist Segev wertet bisher unerschlossene Quellen aus und rekonstruiert so politische Möglichkeiten und (Fehl-)Entscheidungen dieser Zeit. Mithilfe zahlreicher Anekdoten und Zitate aus persönlichen und offiziellen Dokumenten zeichnet der Autor ein lebendiges Bild jener Zeit und macht den Leser empfänglich für die Mythen und Märchen, die einen so wichtigen Teil der Geschichte des Landes darstellen. Das Buch ist in drei Teile gegliedert: „Illusion“ (1917-1927), „Terror“ (1928-1938) und „Entscheidung“ (1939-1948). Darin zeichnet Segev die Entstehung von zwei Nationalbewegungen und ihren unaufhaltsamen Weg in die gewaltsame Konfrontation nach. Er erweckt Berühmtheiten wie Laurence von Arabien, General Allenby, König Faisal, Chaim Weizmann und David Ben Gurion zum Leben, gibt aber auch den vielen unbekannten Pionieren, Immigranten, Geheimagenten, Diplomaten, Abenteurern und Fanatikern eine Stimme. Segev kommt in diesem vielfach ausgezeichneten Buch zu einer neuen Einschätzung der britischen Mandatsmacht: Er bewertet die damalige Politik der Briten im Gegensatz zur bisherigen Meinung als pro-zionistisch, nicht pro-arabisch.