Rechtswiss. Diss. Köln; Gutachter: P. Hanau. – Sind Handelssanktionen ein geeignetes Instrument, um in einer globalisierten Wirtschaft Sozialstandards durchzusetzen? Sind sie überhaupt zulässig zu einem solchen Zweck? In seiner völkerrechtlich orientieren Arbeit beschäftigt sich Burianski damit, welche Möglichkeiten einzelne Staaten, aber auch internationale Organisationen wie die ILO, die WTO, die EU oder NAFTA haben, die so genannten Kernarbeitsrechte zu schützen. Darunter fallen die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivhandlungen, das Verbot der Zwangsarbeit, das Verbot der Diskriminierung am Arbeitsplatz und das Verbot der Kinderarbeit. Burianski stellt zunächst die Sozialstandards dar, die in den erwähnten internationalen Organisationen entwickelt wurden. Danach zeigt er, inwiefern im geltenden Recht extraterritoriale Maßnahmen zur Durchsetzung von Kernarbeitsrechten zulässig sind. Er kommt zu dem eindeutigen Schluss, dass der Einsatz von Handelssanktionen zwischen WTO-Mitgliedern unzulässig ist, weil er gegen das Prinzip der Nichtdiskriminierung verstößt. Auch die derzeit diskutierten Vorschläge zu einer Erweiterung des WTO-Abkommens mit dem Ziel, solche Handelssanktionen zu erlauben, findet Burianski wenig überzeugend, obwohl er solche Ergänzungen durchaus begrüßen würde. Sie sollten seiner Meinung nach jedoch nicht ins WTO-Regelwerk aufgenommen werden, sondern im Rahmen der ILO institutionell verankert werden.