In einer Mischung aus kurzen Erfahrungsberichten von Projekten in verschiedenen Ländern und etwas ausführlicheren Diskussionen struktureller Ursachen stellt die Autorin die vielfältigen Gründe für den weltweiten Hunger dar. Sie befasst sich mit den negativen Auswirkungen von Agrarsubventionen auf den Welthandel und plädiert für den so genannten Fairen Handel. Sie hinterfragt den Nutzen grüner Gentechnik und befürwortet stattdessen eine an den regionalen Besonderheiten orientierte ökologische Landwirtschaft und Landreformen. Aber auch bei den kulturellen Ursachen des Hungers müsse angesetzt werden: Vor allem das Geschlecht und das Alter seien wichtige Faktoren für die Verteilung der knappen Ressourcen. Insgesamt gesehen sei es wichtig, zwischen unterschiedlichen Kategorien des Hungers zu differenzieren. Gerade den Allerärmsten stünden keinerlei Ressourcen mehr zur Verfügung. Für diese Gruppe seien neue Hilfskonzepte notwendig, da die meisten Programme sich an der Vorgabe „Hilfe zur Selbsthilfe“ orientierten. Trotz gewisser Gemeinsamkeiten sei die Situation zudem in jedem Land anders. Diese Unterschiede werden anhand von kurzen Berichten über Projekte in verschiedenen Ländern verdeutlicht. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Projekte der herausgebenden Organisation „Brot für die Welt“. Die reich illustrierte Publikation ist dennoch keine reine PR-Veröffentlichung, sondern bietet einen einführenden Überblick über die komplexen Zusammenhänge.