Die Herausgeber haben versucht, ein aktuelles und „verlässliches Gesamtbild eines so vielschichtigen Landes“ (9) zusammenzustellen: Deutsche und mexikanische Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen werfen in 27 vielseitigen Einzelbeiträgen – jeweils mit separatem Literaturverzeichnis - einen Rundumblick auf Geografie, Geschichte, Politik, Wirtschaft, Sozialstruktur sowie Religion des größten zentralamerikanischen Staates. Dabei verzichten die Autoren weitgehend auf Vergleiche mit Europa oder Bezüge zu Deutschland und wählen eine „Einbettung in kulturelle, historische und soziale Zusammenhänge“ (10) vor Ort – zumindest wird aber auf die im Nachbarstaat USA lebenden mexikanischen Einwanderer Chicanos und zum Beispiel im Bereich Außenpolitik auf die Beziehungen zu Deutschland eingegangen. Der Schwerpunkt des umfangreichen Nachschlagwerks liegt deutlich auf dem Bereich Kultur – der in dem Band allerdings traditionelle Volkskulturen ebenso umfasst wie die so genannten neuen Medien - und darin wiederum vor allem auf einer Betrachtung der mexikanischen Literatur. Allerdings wird die landwirtschaftliche Problematik in einigen Regionen Mexikos ausgespart. Aus dem Inhalt: I. Natur, Raum, Bevölkerung, Geschichte Ursula Ewald: Der Raum und seine Bevölkerung (15-64) Hans Werner Tobler: Die Revolution und die Entwicklung Mexikos im 20. Jahrhundert (65-85) Dietrich Rall / Marlene Rall: Deutschland und Mexiko. Geschichte ihrer Beziehungen (87-114) II. Staat und Politik Hans-Rudolf Horn: Aktualisierung der Verfassung von 1917 (117-147) Gerhard Kruip: Religion, Kirche und Staat (149-173) Uwe Franke: Parteien und politische Transformation in Mexiko (175-197) Jörg Faust: Politische Herrschaft und Außenpolitik in Mexiko (199-215) Walther L. Bernecker: Menschenrechte und Korruption zwischen Autoritarismus und Demokratie (217-239) Stephanie Schütze: Politische Kultur(en) und Demokratisierung (241-268) III. Wirtschaft und Gesellschaft Marianne Braig: Fragmentierte Gesellschaft und Grenzen sozialer Politiken (271-308) Barbara Fritz: Währungspolitik an der Grenze. Mexikos Bestrebungen nach monetärer Integration in die USA (309-335) Günther Maihold: Regionen, Föderalismus und Dezentralisierungspolitik in Mexiko (337-361) Wolfgang Gabbert: Der Aufstand der Zapatisten in Chiapas 1994. Vorbedingungen und Folgen (363-384) Victoria Díaz Arciniega: Das zivile Begehren. 30 Jahre einer Aufbruchbewegung (385-417) IV. Kultur Klaus Zimmermann: Die Sprachensituation in Mexiko (421-461) Ingrid Kummels / Alexander Brust: Volkskultur(en): Innovative Traditionen und globaler Markt (464-492) Ursula Thiemer-Sachse: Archäologie und Denkmalpflege (493-516) Carlos Monsiváis: Vor dem Ende der Ausschlüsse. Über die Gegenkultur und die Vielfalt der Dissidenzbewegung in Mexiko (517-538) Anne Huffschmid: Big Brother der Demokratie: Medienmacht im neuen Mexiko (539-561) Torsten Eßler: Narco-música und Tecnogeist. Mexikanische Musik vom 20. Jahrhundert bis heute (563-606) Sabine Pfleger / Sabine Schlickers: „La ley de Herodes, ¡…o te chingas o te jodes!“ – Tendenzen des mexikanischen Gegenwartsfilms (607-623) Michael Nungesser: Mexikanische Kunst seit der Revolution (625-661) Susanne Dussel / Antje Wemhöner: Architektur in Mexiko im 20. Jahrhundert. Zwischen Internationalismus und Nationalismus (663-696) V. Literatur Inke Gunia: Die Entwicklung der mexikanischen Lyrik und ihre Suche nach Zeitgenossenschaft (699-724) Karl Hölz: Das andere Mexiko. Tendenzen und Strömungen in der jüngeren Erzählliteratur (725-758) Friedhelm Schmidt-Welle: Von der Identität zur Diversität. Mexikanische Essayistik im 20. Jahrhundert (759-786) Karin Ikas: So far from God – So close to the USA: Literatur und Kultur der Chicanas/os aus interkultureller Perspektive (787-807)