Blockaden staatlicher Politik. Sozialwissenschaftliche Analysen im Anschluss an Claus Offe
Die Beiträge, mehrheitlich auf der DVPW-Nachwuchstagung 2003 vorgetragen, knüpfen an die im Campus Verlag erschienene Herausgabe von Offes wichtigsten Arbeiten zur Demokratietheorie an, welche die Autorinnen und Autoren angesichts der gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen diskutieren. Im Mittelpunkt der Neuinterpretationen und Kommentierungen steht die Frage, welchen Rang fortschrittliche Politik und emanzipatorische Gesellschaftskritik angesichts eingeschränkter staatlicher Handlungsfähigkeit einnehmen kann. Auf die Würdigung in den einzelnen Artikeln reagiert Offe in seiner Replik.
Aus dem Inhalt:
Einleitung
Anna Geis / David Strecker:
Politikblockaden. Vom politischen Fortschrittsprojekt zur Minimalpolitik? (11-24)
I. Die Schranken politischer Handlungsfähigkeit
Ulrich Willems:
Die Organisations- und Konfliktfähigkeit von Interessen revisited (27-39)
Anna Geis:
Wissen, Nichtwissen, Entscheiden: Grenzen der Verwissenschaftlichung von Politik (40-53)
Jan A. Fuhse / Gary S. Schaal:
Politische Institutionen und die Generalisierung von Vertrauen (54-66)
Bernd Ladwig:
Barbarische Gleichgültigkeit? Über die katastrophale Unfähigkeit, in Grenzsituationen politisch zu handeln (67-80)
II. Die Grenzen des Sozialstaates
Jens Borchert / Stephan Lessenich:
„Spätkapitalismus“ revisited. Möglichkeiten und Grenzen adaptiver Selbsttransformation der Wohlfahrtsstaatsanalyse (83-97)
Frank Nullmeier:
Sozialstaatsreform und Leistungsprinzip (98-111)
Jörn Lamla:
Sozialstaatlichkeit oder Demokratisierung? Sozialpolitische Optionen einer bürgerzentrierten Begründung sozialer Rechte (112-124)
III. Die Diffusität der Demokratie
Heidrun Abromeit:
Das riskante Projekt. Das schwierige Verhältnis der deutschen Linken zur Demokratie (127-141)
Sandra Seubert:
Legitimität und Rationalität. Spannungen in der Demokratietheorie (142-154)
Thorsten Hüller:
Was macht Demokratien „gut“? Eine Kritik prozeduralistischer Bewertungskriterien (155-168)
Jürgen Neyer:
Demokratisches Regieren in einem post-pathetischen Europa (169-182)
IV. Die Schwierigkeiten der Gesellschaftskritik
Mattias Iser:
Krise und Kritik – mehr als ein Anachronismus? (185-198)
Martin Hartmann:
Paradoxien des „neuen“ Kapitalismus (199-212)
David Strecker:
Umfassende Ungerechtigkeit. Macht und falsches Bewusstsein in liberalen Gesellschaften (213-227)
Hartmut Rosa:
Entfesselt und ungebremst. Umrisse einer „anderen“ Pathologiediagnose (228-242)
Entgegnung
Claus Offe:
Rote Fäden und lose Enden. Anmerkungen zu einer Mega-Agenda (245-277)