Skip to main content
Petra Stykow / Jürgen Beyer (Hrsg.)

Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung. Reformfähigkeit und die Möglichkeit rationaler Politik. Festschrift für Helmut Wiesenthal

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004; 358 S.; brosch., 49,90 €; ISBN 3-531-14039-6
Radikale Zweifel an der Steuerbarkeit, gar der politischen Gestaltbarkeit moderner Gesellschaften gehören nachgerade zu den Basisannahmen zeitgenössischer sozialwissenschaftlicher Theorien. Ob nun auf die Komplexität der Sozialsysteme, die begrenzte Rationalität handelnder Akteure in organisationalen Kontexten oder etwa die Unmöglichkeit widerspruchsfreier Aggregation individueller Präferenzen verwiesen wird, der Befund lautet stets - intentionale Steuerung gesellschaftlichen Wandels sei Illusion. Gegenüber diesem generellen Steuerungspessimismus hat Helmut Wiesenthal, der an der Humboldt-Universität Berlin lehrt, stets eine differenzierte Position bezogen, die die Möglichkeit gesellschaftlicher Reformen nicht schon begrifflich ausschließen will. Daran anschließend setzen sich die Autorinnen und Autoren - teils eher theoretisch, teils empirisch (u. a. am Beispiel Deutschlands) - mit den „Chancen gesteuerten gesellschaftlichen Wandels auseinander“ (26). Der Band geht auf ein Symposium zurück, das im Mai 2003 anlässlich des 65. Geburtstags Wiesenthals an der Humboldt-Universität durchgeführt wurde. Aus dem Inhalt: Jürgen Beyer / Petra Stykow: Steuerung gesellschaftlichen Wandels: Utopie oder Möglichkeit? (9-39) I. Theoretische Dimensionen der Steuerung gesellschaftlicher Reformen Claus Offe: Political Institutions and Social Power: Some Conceptual Explorations (43-62) Klaus P. Japp: Kollektive Rationalität in sozialen Systemen (63-84) II. Bedingungen und Ergebnisse erfolgreicher Reformen: Internationale Perspektiven Herbert Kitschelt: Historische Pfadabhängigkeit oder Strategiewahl? Zur politischen Ökonomie postkommunistischer Wirtschaftsreform (87-115) Hellmut Wollmann: Verwaltungspolitische Strategie- und Politikwechsel im internationalen Vergleich: Zwischen Konvergenz und Divergenz (116-144) Wolfgang Merkel / Tobias Ostheim: Grenzen und Chancen sozialdemokratischer Politik im Handlungsraum Europa (145-174) Volker H. Schmidt: Erfolgsbedingungen des konfuzianischen Wohlfahrtskapitalismus: Kultursoziologische und modernisierungstheoretische Überlegungen (175-196) Timm Beichelt: Parties Matter! Parteipolitische Prägung und Reformprofile in den Beitrittsländern zur Europäischen Union (197-222) Frank Bönker / Jan Wielgohs: Kultur als Transformationsbarriere: Entwicklungslinien einer Diskussion (223-237) III. Die beschränkte Aussichtslosigkeit von Reformpolitik: Der Fall Deutschland Joachim Raschke: Soziale Bewegungen und Reformpolitik (241-265) Karl Hinrichs: Alterssicherungspolitik in Deutschland: Zwischen Kontinuität und Paradigmenwechsel (266-286) Wolfgang Schroeder: Gewerkschaften als Akteure tripartistischer Austauschpolitik: „Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit“ (287-311) Jörg Bogumil: Zehn Jahre „Public Management“ - Lehren für die Reformfähigkeit öffentlicher Verwaltungen (312-336) Georg Krücken: Wettbewerb als Reformpolitik: De- oder Re-Regulierung des deutschen Hochschulsystems? (337-356)
Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.2 | 2.21 | 2.22 | 2.68 | 2.62 | 3.2 | 3.5 | 2.26 | 2.34 | 2.325 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Petra Stykow / Jürgen Beyer (Hrsg.): Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung. Wiesbaden: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22408-gesellschaft-mit-beschraenkter-hoffnung_25567, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 25567 Rezension drucken