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Thomas Willms

Armin Mohler. Von der CSU zum Neofaschismus

Köln: PapyRossa Verlag 2004; 120 S.; 12,50 €; ISBN 3-89438-298-8
In gewisser Weise wird in diesem Buch eine Erfolgsgeschichte beschrieben: der gescheiterte Versuch, die CSU in den Sechzigerjahren von rechts zu unterwandern. Eigentliches Thema aber sind die politischen Aktivitäten des Publizisten Mohler (1920-2003) in dieser Zeit, eines der Hauptvertreter „einer sogenannten ‚Neuen Rechten'“ (7). Willms zeichnet die ideologische Haltung Mohlers nach, der die Bundesrepublik als „Notgehäuse“ (74) gesehen und eine autokratische Herrschaft propagiert habe. Mohler war 1950 mit dem Buch „Die Konservative Revolution in Deutschland“ bekannt geworden. Trotz eindeutiger neofaschistischer Positionen, die Willms im Einzelnen aufführt, habe sich Mohler in dieser Phase aber nicht einer entsprechenden Organisation angeschlossen. Der besseren Wirksamkeit wegen sei er vielmehr im Umfeld der CSU aktiv geworden (ohne dieser beizutreten), habe u. a. für die Carl Friedrich von Siemens Stiftung gearbeitet und für den Bayernkurier geschrieben. Der Autor stellt die Arbeiten Mohlers in den Kontext der Versuche extremer Rechter in den Fünfziger- und Sechzigerjahren, die Verbrechen des NS-Regimes zu verschweigen, zu relativieren oder zu leugnen. Mohler aber habe sich mit seinen innen- wie außenpolitischen Vorschlägen nicht in der CSU durchsetzen können. Nach publizistischen Rückschlägen und dem Verlust der „Hoffnung auf die ‚konkrete Option' Franz Josef Strauß“ (102) habe sich Mohler aus dem CSU-Umfeld gelöst.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.331 | 2.37 | 2.35 | 2.313 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Thomas Willms: Armin Mohler. Köln: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22129-armin-mohler_25230, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 25230 Rezension drucken