Das aus einem Vorlesungszyklus am Otto-Suhr-Institut hervorgegangene Werk füllt im Bereich der politikwissenschaftlichen Wörterbücher und Begriffslexika eine Lücke. Gegenüber herkömmlichen Begriffs-Nachschlagewerken wie etwa den „geschichtlichen Grundbegriffen“ oder dem „historischen Wörterbuch der Philosophie“ liegt der Schwerpunkt dieses Buches nicht auf einer Ideen- beziehungsweise Begriffsgeschichte zentraler Konzepte, sondern die Herausgeber zeichnen zentrale Linien der politischen und politikwissenschaftlichen Auseinandersetzungen über diese Begriffe nach. Die 22 Artikel bieten deshalb nicht nur einen guten Überblick über beziehungsweise eine Einführung in einen politikwissenschaftlichen Zentralbegriff, sondern führen zugleich in wichtige zeitgenössische Denkströmungen und Debatten ein. Über die Auswahl der Begriffe lässt sich sicherlich streiten: Ob „Biopolitik“ oder „Performanz“ zu den wichtigsten zeitgenössischen Begriffen gehören, ist sicherlich fraglich. Auch sind die Artikel in der politiktheoretischen Perspektive durchaus verschieden, normative Ausrichtungen finden sich ebenso wie konstruktivistische oder funktionalistische. Doch gerade darin besteht ein gewisser Reiz, wenn man an das Buch nicht die engen methodischen Maßstäbe wie an ein Nachschlagewerk anlegt. Jedem Politikwissenschaftler ist dieses Werk uneingeschränkt zur Lektüre empfohlen.