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Manuela Maschke

Die israelische Arbeiterorganisation Histadrut. Vom Staat im Staate zur unabhängigen Gewerkschaft

Frankfurt a. M.: Haag + Herchen Verlag 2003; XVI, 311 S.; pb., 26,- €; ISBN 3-89846-251-X
Politikwiss. Diss. Essen; Gutachter: K. Rohe, W. Horn. - Bis zu ihrer Zerschlagung 1994 war die Histadrut eine der bedeutendsten Organisationen Israels. Nach der Staatsgründung 1948 wurde sie zur berufs- und branchenübergreifenden Zentralgewerkschaft, war als Kranken- und Sozialversicherung zentrales Element der israelischen sozialen Sicherung und betrieb zahlreiche (gemeinwirtschaftliche) Unternehmen und Genossenschaften. Zudem unterhielt sie Theater, Berufsschulen und Weiterbildungseinrichtungen. Seit 1994 ist die Organisation ausschließlich als unabhängige Gewerkschaft aktiv. Die Autorin untersucht die Bedingungen und Ursachen für diesen weit reichenden Aufgabenwandel der Histadrut. Dabei kommt sie zu dem Ergebnis, dass sowohl innere als auch äußere Faktoren zusammenspielten. Die zunehmende, interessenbedingte Reformverweigerung innerhalb der verfestigten Strukturen sowie interne Interessenkonflikte zwischen gewerkschaftlichen und Arbeitgeberinteressen waren wesentliche Faktoren im Inneren. Hinzu kamen der politische Machtwechsel, die durch die Immigration zunehmende Pluralisierung und Ausdifferenzierung der israelischen Gesellschaft sowie ökonomische Veränderungen, die ein Weiterbestehen der traditionellen Strukturen der Histadrut als nicht mehr zeitgemäß erscheinen ließen.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.63 | 2.22 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Manuela Maschke: Die israelische Arbeiterorganisation Histadrut. Frankfurt a. M.: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22060-die-israelische-arbeiterorganisation-histadrut_25145, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 25145 Rezension drucken