Im Zuge der niedersächsischen Verwaltungsreform wurde mit der Auflösung der Bezirksregierungen die Aufbauorganisation vertikal gestrafft. Gegenstand dieses im Auftrag der Niedersächsischen Landesregierung erstellten Gutachtens ist eine systematische Aufgabenkritik im Bereich der Raumordnung und Landesentwicklung, die den neuen organisatorischen Gegebenheiten des Landes Rechnung trägt. Einem vergleichenden Überblick über Systeme der Landes- und Regionalplanung in Flächenländern folgt eine ausführliche Analyse künftiger Kernaufgaben der Raumordnung und Landesentwicklung, möglicher Privatisierungspotenziale und Optimierungsmöglichkeiten in der Aufgabenteilung zwischen kommunalisierter Regional- und staatlicher Landesplanung. Als wesentliche Prämissen liegen der Untersuchung die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung, die Reduktion staatlicher Aufgaben, die Beibehaltung der Regionalplanung in kommunaler Trägerschaft sowie das Gebot der Umsetzung bundes- und europarechtlicher Vorgaben zugrunde. Hesse identifiziert verschiedene Handlungsfelder für eine Modernisierung und stellt zwei Entscheidungsalternativen vor: ein auf Dezentralisierung, Deregulierung und Selbststeuerung gerichtetes Marktmodell und ein Integrationsmodell, das „eine weitere Deregulierung in Teilbereichen [vorsieht], zugleich aber an einem stärkeren Steuerungsanspruch im Bereich der Landesentwicklung [festhält]“ (122).