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Thomas Meyer

Party competition over time: How voters and intra-party structure constrain party policy shifts

Online-Publikation 2010 (http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:180-madoc-29386); IV, 273 S.
Diss. Mannheim; Gutachter: W. C. Müller, M. J. Laver. – Meyer untersucht das Verhalten von Parteien im politischen Wettbewerb. Im Zentrum seiner Studie steht dabei das Phänomen des Politikwechsels. Er kalkuliert den Faktor Zeit ein und distanziert sich damit von statischen Modellen des Parteienwettbewerbes. Seine Studie basiert auf der Analyse der Politikwechsel politischer Parteien in zehn westeuropäischen Staaten im Zeitraum von 1945 bis 2005. Dabei berücksichtigt er Variablen wie den Status einer Partei als Regierungspartei, die Komplexität des politischen Umfeldes sowie das politische Interesse der Bevölkerung. Er stellt fest, dass ein größeres politisches Interesse die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels in der Parteipolitik erhöht. Einen weiteren wichtigen Aspekt sieht der Autor in der Akzeptanz von Politikwechseln durch den Wähler. Hier spielten die Führungskompetenzen der Parteivorsitzenden eine wichtige Rolle: „If voters positively evaluate the leaders’ competence, sympathy, and skills, parties have a higher ability to shift their policy platforms“ (211). Folgerichtig seien politische Führer mit weniger Rückhalt in ihrer Partei seltener zu Veränderungen bereit. Mit der Fähigkeit zur Beeinflussung der politischen Massen arbeitet der Autor einen weiteren wichtigen Gesichtspunkt heraus. Meyer betont hier die Bedeutung von Mitgliederorganisationen, mit deren Hilfe die Massen für politische Ideen mobilisiert werden könnten. Darüber hinaus schreibt er den Mechanismen, nach denen innerparteiliche Entscheidungen gefällt werden, eine wichtige Funktion zu. So seien Parteivorsitzende, die weniger an parteiinterne Regeln gebunden seien, flexibler und eher dazu bereit, einen Politikwechsel zu vollziehen. Meyer sieht in der Anzahl parteiinterner Veto-Player und der Form der Parteienfinanzierung zusätzliche das Verhalten der Parteiführung beeinflussende Faktoren. Darüber hinaus werden politische Entscheidungen dadurch determiniert, ob sich die Partei vorrangig über Mitgliedsbeiträge oder aus staatlichen Quellen finanziere.
Marinke Gindullis (MG)
Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 2.22 | 2.61 Empfohlene Zitierweise: Marinke Gindullis, Rezension zu: Thomas Meyer: Party competition over time: How voters and intra-party structure constrain party policy shifts 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/21653-party-competition-over-time-how-voters-and-intra-party-structure-constrain-party-policy-shifts_40543, veröffentlicht am 16.06.2011. Buch-Nr.: 40543 Rezension drucken