Die Zahl der Veröffentlichungen zu Akteuren und Erscheinungsformen des gegenwärtigen Rechtsextremismus ist Legion. Weitaus weniger Publikationen widmen sich explizit der Frage, wie diesem begegnet werden kann. Ziel des vorliegenden Sammelbandes ist es, Perspektiven für die politische Arbeit von Multiplikatoren gegen Rechtsextremismus zu bieten. Abgesehen von einzelnen Abhandlungen zu extrem rechten Einstellungen und Erscheinungsweisen, die wenig Neues bieten, liegt der Fokus daher auf Ansätzen für die praktische Auseinandersetzung. Dabei erstreckt sich das Untersuchungsgebiet von der betrieblichen Bildung über die Auseinandersetzung in der Schule und die Lehrerausbildung bis hin zur kommunalen Kriminalprävention und Aussteigerprogrammen. Der Schwerpunkt liegt im schulischen Bereich. Interessant gestalten sich insbesondere die Ausführungen von Stefan Werner zur Alltagsprävention und von Elke Moning zur Lehrerausbildung. Kritisch anzumerken ist, dass manche Beiträge recht kurz gehalten sind, hier hätte man sich mehr Tiefgang und eine stärkere theoretische Fundierung gewünscht. Während Jendrik Petersen und Fritz Marz in ihren Beiträgen zur betrieblichen Bildung und zu pädagogisch-politischen Lösungsansätzen konkrete Strategien aufzeigen, verbleiben andere Abhandlungen in weitgehend deskriptiven Darstellungen von Beispielen aus der Praxis.