Die Region. Versuch einer strukturellen Rückkopplung im Zeichen von Europäisierung und Globalisierung am Beispiel des Flächenlandes Niedersachsen
Rechtswiss. Diss. Göttingen; Gutachter: T. Mann, C. Möllers. – „So facettenreich die Diskussion um die Region auch ist, so wird sie doch durchgängig als Lösung für Probleme instrumentalisiert. Soweit bestehende Verwaltungseinheiten Externalitäten als Folge der Maßstabsvergrößerung von Problemlagen verursachen, soll in der Region Verwaltungskraft gebündelt bzw. der Zuständigkeitskreis der Verwaltung mit den Problemverflechtungen zur Deckung gebracht werden.“ (24) Gemäß dieser Diagnose geht Seggermann in seiner Abhandlung über die Region nicht von gängigen und gebräuchlichen Regionalkonzepten aus, sondern von den Problemlagen, die durch den Rekurs auf die Region gelöst werden könnten, und möchte so eine „ideale Problemlösung“ (24) für den Kontext der Bundesrepublik anbieten. Dazu identifiziert er politische, wirtschaftliche und verwaltungsorganisatorische Problemkomplexe, die ihm als Ausgangsbasis dienen. Insbesondere diagnostiziert er ein Rückkopplungsdefizit der supranationalen Strukturen in Europa. Darauf baut er eine „abstrakte Modellierung einer regionalen Lösungskomponente“ (111) auf. Er kommt zu dem Schluss, dass Regionen, die auf der kommunalen Selbstverwaltung aufbauen, die vorher konstruierten politischen, wirtschaftlichen und verwaltungsorganisatorischen Probleme bewältigen könnten. Eine solche Lösung „ergänzt […] durch ihre bürgerschaftliche Selbstverwaltungsverfassung funktionsgerecht die bürgerfernen, an orts- und praxisnahem Sachverstand armen Strukturen der Europäischen Union.“ (351)