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Thoralf Klein / Reinhard Zöllner (Hrsg.)

Menschenrechte und Demokratie in China

München: iudicium 2005; 135 S.; kart., 13,40 €; ISBN 978-3-89129-787-2
Die mangelhafte bzw. fehlende Durchsetzung der Menschenrechte im China des 20. Jahrhunderts sei nicht darauf zurückzuführen, dass diese als westliches Importgut der chinesischen Kultur zuwiderliefen, schreiben die Herausgeber und verweisen auf die über hundertjährige Rezeptionsgeschichte der Ideen von Demokratie und Menschenrechte in dem Land. Einer breiteren Rezeption und gesetzlichen Verankerung hätten vielmehr innen- und außenpolitische, soziale und ökonomische Rahmenbedingungen entgegengestanden. Als ein auffälliges Beispiel benennen sie die Debatte chinesischer Liberaler, die 1935 angesichts der japanischen Besatzung mit einem Votum für eine vorübergehende Diktatur geendet habe. Seitdem sei es trotz der langen Diktatur der Kommunisten immer wieder zu einer periodischen Wiederkehr der Forderung nach Demokratie und Menschenrechten gekommen, 1957 während der „Hundert-Blumen“-Kampagne und 1989 bei den Studentenprotesten. Auf lokaler Ebene beginnt eine Realisierung dieser Ideen, wie Anja D. Senz in einem der Beiträge schreibt: Nach einer Testphase hätten die Bauern jetzt die Möglichkeit einer echten Wahl unter den Kandidaten für ihre Dorfkomitees. Durch den Einfluss auf die örtlichen Angelegenheiten würden so zumindest die praktischen Menschenrechte verbessert.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.68 | 2.2 | 2.22 | 4.42 | 2.25 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Thoralf Klein / Reinhard Zöllner (Hrsg.): Menschenrechte und Demokratie in China München: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/21503-menschenrechte-und-demokratie-in-china_29958, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 29958 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken