Der ehemalige Spitzendiplomat Arnold zeigt aus realpolitischer Sicht die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der Europapolitik auf, um so eine Antwort auf die im Titel aufgeworfene Frage zu finden. Hierzu analysiert er zunächst die Zukunft des Euros und geht dann auf die Grenzen der Einigung ein. Während er einen Beitritt Norwegens, Islands, Grönlands und der Schweiz empfiehlt, kommt für ihn eine Mitgliedschaft Russlands, Weißrusslands, Moldawiens und der Ukraine aus „historischen und kulturellen Gründen nicht infrage" (136). Auch zur Türkei-Debatte findet er klare Worte: „Die Türkei [passt] weder in das innereuropäische gesellschaftliche, noch in das nach außen gerichtete internationale Projekt der EU. [...] Sie ist aufs Ganze gesehen für die EU einfach zu groß, zu gewaltig und - bei aller politischer Korrektheit - auch zu exotisch [... .] Dieser Einsicht sollte man sich in der EU und in der Türkei nicht länger verschließen" (146). Es folgen Gedanken zu den europäisch-amerikanischen Beziehungen, wobei er einen Abnabelungsprozess von den USA für unvermeidlich hält, weil sich die Konstanten nach dem Ende des Kalten Krieges verändert haben. Die Analyse endet mit einem Blick auf die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU und auf Europas Möglichkeiten in der Weltpolitik. Die zu Beginn aufgeworfene Frage beantwortet Arnold mit dem Hinweis, die EU müsse Frieden, Sicherheit und Wohlstand gewährleisten und sie solle nicht nur auf Vereinheitlichung setzen. Nach Meinung des Autors gilt es die kulturellen, gesellschaftlichen und geografischen Grenzen bei dieser Politik zu beachten, die am Ende bürgernah werden sollte.