Theorien der Europäischen Integration
In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche europäische Integrationstheorien formuliert, die für den nicht spezialisierten Leser häufig schwer zu überblicken sind. Während im englischsprachigen Raum bereits mehrere Sammelbände diesen Bestand systematisiert haben, ist dies für den deutschsprachigen Raum bislang weitgehend ein Desiderat geblieben. Diese Lücke wollen die Autorinnen und Autoren des Bandes mit einer umfassenden Einführung und Überblicksdarstellung der theoretischen Ansätze in der europäischen Integrationsforschung schließen, mit der Studierende an die Thematik herangeführt werden können. Die unübersichtliche Theorielandschaft wird – einer strengen Gliederung folgend - so präsentiert, dass die wichtigsten Stränge erkennbar und die Leser befähigt werden, sich kritisch mit den verschiedenen Perspektiven sowohl in der wissenschaftlichen Arbeit als auch in der politischen Debatte auseinander zu setzen. Der Verweis auf umfangreiche weiterführende Literatur zu jedem Beitrag unterstützt dieses Anliegen. Wie immer bei solchen Projekten ließe sich über die Gesamtanlage des Buches und die Relevanz einzelner Beiträge streiten, unstrittig bleibt jedoch, dass der Band eine willkommene Einführung für alle diejenigen Studierenden sein wird, die sich mit dem Thema befassen.
Aus dem Inhalt:
Hans-Jürgen Bieling / Marika Lerch:
Theorien der europäischen Integration: ein Systematisierungsversuch (9-37)
I. Klassische Ansätze
Martin Große Hüttmann / Thomas Fischer:
Föderalismus (41-63)
Dieter Wolf:
Neo-Funktionalismus (65-90)
Hans-Jürgen Bieling:
Intergouvernementalismus (91-116)
Martin Beckmann:
Marxistische Politische Ökonomie (117-141)
II. Modifikationen, „Brückenschläge“ und neue Perspektiven
Andreas Nölke:
Supranationalismus (145-168)
Jochen Steinhilber:
Liberaler Intergouvernementalismus (169-196)
Dorothee Bohle:
Neogramscianismus (197-221)
Michèle Knodt / Martin Große Hüttmann:
Der Multi-Level Governance-Ansatz (223-247)
Wolfgang Wagner:
Der akteurszentrierte Institutionalismus (249-270)
Melanie Morisse-Schilbach:
Historischer Institutionalismus (271-292)
Katrin Auel:
Europäisierung nationaler Politik (293-318)
III. Konstruktivistische, feministische und interdisziplinäre Impulse
Guido Schwellnus:
Sozialkonstruktivismus (321-345)
Gabriele Abels:
Feministische Perspektiven (347-372)
Hans-Jörg Trenz
Soziologische Perspektiven: Auf der Suche nach einer europäischen (Zivil-) Gesellschaft (373-397)
Ulrich Haltern:
Integration durch Recht (399-423)
IV. Ausblick
Wolfgang Wessels:
Theoretischer Pluralismus und Integrationsdynamik: Herausforderungen für den „acquis académique“ (427-457)