Skip to main content
Hans-Joachim Lenger

Marx zufolge. Die unmögliche Revolution

Bielefeld: transcript 2004; 415 S.; kart., 27,80 €; ISBN 3-89942-211-2
Der an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg lehrende Philosoph legt einen umfangreichen Essay vor, der ein doppeltes Ziel verfolgt. Er deutet die Marx'sche Philosophie zum einen als eine Dekonstruktion des Kapitalismus und betreibt zugleich die Dekonstruktion des Marx'schen Denkens selbst. Allen voran Derrida, aber auch Deleuze, Jean-Luc Nancy, Julia Kristeva und Jean-Joseph Goux sind seine wichtigsten Stichwortgeber. In einer bisweilen sehr kryptischen und prätentiösen Sprache versucht Lenger die implizite Symbolstruktur der kapitalistischen Wirtschaftsordnung poststrukturalistisch zu entschlüsseln und Marx so mithilfe Derridas zu aktualisieren. In zahlreichen Veröffentlichungen haben die oben genannten französischen Philosophen diese Arbeit selbst bereits unternommen. Lenger stellt im Unterschied zu ihnen häufig einen engeren Bezug zum Marx'schen Originaltext her. Über den von ihm selbst zugestandenen fragmentarischen Charakter seiner Ausführungen hinaus gelingt es ihm jedoch leider nicht, seiner Argumentation eine mit angemessenem Aufwand zu erschließende Struktur zu geben. Auch die interessanten und lesenswerten Abschnitte dieses Buches werden so wohl kaum die beabsichtigte Leserschaft finden.
Stefan Militzer (SM)
Dr., Publizist, Frankfurt a. M.
Rubrizierung: 5.42 | 5.33 Empfohlene Zitierweise: Stefan Militzer, Rezension zu: Hans-Joachim Lenger: Marx zufolge. Bielefeld: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/20817-marx-zufolge_24273, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 24273 Rezension drucken