Die Arbeit resultiert aus einem Forschungsprojekt über regionale Integration, Sicherheits-, Interessen- und Machtpolitik in Westafrika, das von 1992 bis 1995 am Institut für Afrika-Kunde durchgeführt wurde. Den Ausschlag für das Forschungsprojekt bildete die Intervention der unter nigerianischer Vorherrschaft stehenden "ECOWAS (Ceasefire) Monitoring Group (ECOMOG)" in Liberia. Die Arbeit liefert dabei weniger eine Analyse des Liberia-Krieges, sondern untersucht die interessens- und machtpolitische Instrumentalisierung von Regionalorganisationen anhand von Fallbeispielen ("ECOWAS" und "Conseil de l'Entente"). Der Autor zeigt mit seiner Untersuchung, "daß Regionalorganisationen neben ihrer offiziellen Aufgabenstellung auch eine inoffizielle Agenda haben, die u. a. auf die Regelung der machtpolitischen Verhältnisse innerhalb der Region und gegenüber regionsfremden Akteuren (mit Interessen in der Region) abgestellt sind" (194) und gibt einen Einblick in die machtpolitischen Konfliktlinien, Rivalitäten und Koalitionen der Region Westafrika. Inhaltsübersicht: 1. Globalisierung und Regionalisierung; 2. Regionalisierung und regionale Integration in Afrika und Westafrika: Versuch einer politikwissenschaftlichen Rahmengebung für die Analyse der politischen Dimension; 3. Regionale Integration in Westafrika: Ökonomische, militärische und machtpolitische Gewichte innerhalb der ECOWAS; 4. Vom Conseil de l'Entente zur CEAO und zur UEMOA: Ivorisch-französische Macht- und Interessenpolitik in Westafrika; 5. Die ECOWAS: Regionalorganisation zur Absicherung der Regionalmachtposition Nigerias; 6. Fazit; 7. Literatur.