The Crystallization of the Iraqi State. Geopolitical Function and Form
Die Autorin beschränkt sich konsequent auf eine geschichtswissenschaftliche beziehungsweise theoretisch-geopolitische Betrachtung und überlässt etwaige Schlussfolgerungen für gegenwärtige Problemstellungen dem Leser. Ihr Ziel ist es, die Entstehung des irakischen Staates unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg zu erklären. Hierzu greift Preston auf Faktoren wie Geografie und koloniale Interessenkonstellationen zurück, also auf Erklärungsansätze der Geopolitik, die besonders im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts eine wissenschaftliche Blütezeit erlebten. Sie zieht aber auch neuere Überlegungen zur Frage der Bildung nationaler Identitäten heran. Auf empirischer Ebene bietet das Buch eine umfassende Darstellung der Faktoren, die bis heute in der (künstlich konstruierten) „irakischen" Gesellschaft fortwirken.