Die Dienstleistungsgesellschaft. Zur Kritik einer fixen Idee
Im Rahmen der Diskussion um die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Bewältigung globalisierungsbedingter Probleme wird häufig vorgeschlagen, den im internationalen Vergleich in Deutschland unterentwickelten Dienstleistungssektor auszubauen. In diesem Zusammenhang werden auch Forderungen nach weitreichender Deregulierung und dem Abbau sozialstaatlicher Leistungen laut. Allerdings werde, so der Ansatz des Autors, der Begriff der Dienstleistung in dieser Debatte weder von konservativen noch von kritisch orientierten Theoretikern hinterfragt. Dieses Defizit will er mittels einer Analyse der Marx'schen Werke zu diesem Thema beheben. Er gelangt zu dem Ergebnis, dass es sich bei Dienstleistungen um eine eigene Kategorie von Arbeit handelt, die eben nicht innerhalb des kapitalistischen Produktionsprozesses stattfindet. Deshalb sei die Diskussion um die zunehmende Bedeutung des tertiären Sektors obsolet. Trotz der sicherlich zutreffenden Begriffsentfaltung des Autors fehlt aber letztlich die Verbindung zu den derzeitigen politischen Diskussionen.