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Tariq Ali

Fundamentalismus im Kampf um die Weltordnung. Die Krisenherde unserer Zeit und ihre historischen Wurzeln. Aus dem Englischen von Gabriele Gockel, Petra Hrabak, Sonja Schuhmacher und Rita Seuß

München: Wilhelm Heyne Verlag 2002 (Heyne Sachbuch 19/863); 607 S.; erw. und akt. Aufl.; 9,95 €; ISBN 3-453-86910-9
„Es ist durchaus möglich, einer Kultur anzugehören, ohne sich zu ihrem Glauben zu bekennen" (43), schreibt Ali, der als pakistanischer Schriftsteller im britischen Exil lebt. Damit erklärt er die Bedingungen, unter denen sein Buch entstanden ist: Ali erzählt die politische Geschichte der islamischen Welt von Ägypten bis Indonesien aus einer Innenansicht heraus und damit ohne von vornherein westliche Maßstäbe anzulegen. Diese hätten am Ergebnis seiner Analyse wohl aber auch nichts geändert, denn er erläutert ohne jegliche religiöse Rücksichtnahme den meist unheilvollen Einfluss des islamischen Fundamentalismus auf die Geschichte dieser Länder. Dabei arbeitet er deutlich heraus, dass die Religion immer wieder benutzt wurde und wird, um machtpolitische Ambitionen zu bemänteln. Im zweiten Teil zeigt der Autor, dass sich die islamische Welt seiner Meinung nach in einem Punkt nicht sonderlich von den USA unterscheidet: Auch dort sieht er einen starken Einfluss religiöser Fundamentalisten auf das Selbstverständnis und die Politik des Landes. Der freien Willensbildung der Bevölkerung werde damit in den USA ebenfalls nicht gedient, die Politiker würden nach dem Motto „Je weniger ihr Bescheid wisst, desto leichter fällt es uns, euch zu manipulieren" (433) verfahren.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.23 | 2.68 | 2.64 | 2.63 | 4.41 | 4.22 | 2.25 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Tariq Ali: Fundamentalismus im Kampf um die Weltordnung. München: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/19198-fundamentalismus-im-kampf-um-die-weltordnung_22297, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 22297 Rezension drucken