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Wolfgang Klinghammer

Kampf der Kulturen im Kosovo? Huntingtons Theorie und die Schlacht um das Amselfeld

Marburg: Tectum Verlag 2002; 120 S.; 25,90 €; ISBN 3-8288-8365-6
Politikwiss. Magisterarbeit Jena. - Klinghammer überprüft die Aussagekraft von Huntingtons Thesen anhand des Kosovo-Konflikts. Er beschränkt sich dabei weitgehend auf die Anwendung der Theorie bei der Erklärung dieses einen Konflikts und unterlässt weiter reichende Folgerungen hinsichtlich der oft behaupteten paradigmatischen Natur der These vom Zusammenprall der Kulturen. Im Kosovo-Konflikt findet er keine Bestätigung für Huntingtons Thesen. Die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Kulturkreis war dort seiner Meinung nach kein maßgeblicher Faktor bei der staatlichen Politikgestaltung. Die Konfliktgründe waren eher nationaler Natur und auch das Eingreifen des Westens beruhte auf sicherheits- und bündnispolitischen Erwägungen. „Religion und Kultur waren in erster Linie Instrumente der Politik, anstatt, wie Huntington annimmt, Selbstzweck oder Handlungsanweisung zu sein." (103) Den Gebrauchswert von Huntingtons Thesen für die Analyse des Kosovo-Krieges schätzt Klinghammer deshalb als sehr gering ein. Inhaltsübersicht: 1. Der „Clash of Civilizations": Huntingtons Ansatz; 2. Der „Clash of Civilizations" in der Diskussion; 3. Zur Rolle von Religion und kultureller Identität auf dem Balkan; 4. Der Krieg um das Kosovo - Ein Bruchlinienkrieg?; 5. Fazit: Möglichkeiten und Grenzen des COC-Modells.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.41 | 4.1 | 2.62 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Wolfgang Klinghammer: Kampf der Kulturen im Kosovo? Marburg: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/19127-kampf-der-kulturen-im-kosovo_22213, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 22213 Rezension drucken