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Alain Gresh

Israel - Palästina. Die Hintergründe eines unendlichen Konflikts. Aus dem Französischen von Bodo Schulze

Zürich: Rotpunktverlag 2002; 192 S.; brosch., 19,80 €; ISBN 3-85869-245-
"Für mich gibt es in Palästina kein natürliches oder religiöses Recht. Tausend oder dreitausend Jahre zurückzugehen, um zu bestimmen, wem welches Fleckchen Erde gehört, ist eine absurde illegitime Übung mit blutigen Konsequenzen" (14). Der Autor, Sohn einer russischen Jüdin und eines ägyptischen Kopten, stellt die Ursachen des israelisch-palästinensischen Konfliktes dar. Einen der Kernpunkte sieht Gresh in der Balfour Deklaration von 1917. Diese sah die Schaffung einer "jüdischen Heimstätte" in Palästina vor, ohne die Rechte der dort lebenden Araber einzuschränken. Ein solches Unterfangen sei in seiner Natur ein Absurdum. Gresh analysiert die Ansprüche beider Seiten. Er setzt diesen Forderungen universelle Prinzipien gegenüber und appelliert an die Einhaltung humanistischer Prinzipien, ohne die ein dauerhafter Friede nicht möglich sei. Palästinenser und Israelis teilen ein gemeinsames Schicksal: "Die israelischen Juden sind ebenso wie die Palästinenser von einem tiefsitzenden Schmerz beherrscht, von einer existentiellen Angst" (99). Der Autor bedient sich in seiner Darstellung einer kritischen Deskription des Konflikts, ohne Partei für die eine oder andere Seite zu ergreifen.
Sven Wagener (SWA)
Dipl.-Politologe, M. E. S.
Rubrizierung: 4.41 | 2.63 | 2.25 Empfohlene Zitierweise: Sven Wagener, Rezension zu: Alain Gresh: Israel - Palästina. Zürich: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/17521-israel---palaestina_20175, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 20175 Rezension drucken