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Vito Avantario

Die Agnellis. Die heimlichen Herrscher Italiens

Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 2002 (Familienbande); 231 S.; geb., 21,50 €; ISBN 3-593-36906-0
Avantario - 1965 geboren und in Hamburg tätiger Journalist - beginnt und schließt seine äußerst lebendige Darstellung der Geschichte der mächtigsten Familie Italiens mit dem "Drama der Dynastie" (15): dem Freitod von Edoardo Agnelli im November 2000. Erfolge, Skandale und Tragödien liegen hier nah beieinander - ein gewisser Mythos umgibt die Familie, weshalb die Agnellis auch als die "Kennedys von Italien" bezeichnet werden. Die Geschichte der Familie - ursprünglich Landwirte ("agnello" bedeutet Lamm) - setzt 1830 mit Edoardo ein, dem Vater des Mannes, der die Agnelli-Dynastie begründete. Heute herrscht sie über die Fabrica Italiana Automobili Torino (FIAT), über Ferrari, den Fußballclub Juventus Turin, über Fluglinien, eine Finanzholding und die Tageszeitungen "La Stampa" und "Corriere della Sera". Familienoberhaupt war Giovanni Agnelli, ein "ungekrönter König Italiens" (185), dem, so die kurz vor seinem Tod im Januar 2003 erschiene Studie, allerlei zwielichtige Geschäfte und gar ein Liebesabenteuer mit Jackie Kennedy nachgesagt werden. Seine Schwester Susanna wurde 1995 Außenministerin des Landes. Der Autor zeigt die Verstrickung der Agnellis in den Faschismus und die Verbindungen zu den verschiedenen, teilweise auch korrupten Regierungen der Nachkriegszeit und bietet so auch Einblick in die Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.61 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Vito Avantario: Die Agnellis. Frankfurt a. M./New York: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/17391-die-agnellis_20023, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 20023 Rezension drucken