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Gunter Holzweißig

Die schärfste Waffe der Partei. Eine Mediengeschichte der DDR

Köln/Weimar/Wien: Böhlau Verlag 2002; VIII, 295 S.; brosch., 24,90 €; ISBN 3-412-14301-4
Der chronologischen Darstellung der DDR-Mediengeschichte stellt Holzweißig, Leiter der Edition "Dokumentation der DDR-Realität" im Bundesarchiv Berlin, ein Kapitel voran, in dem er die grundlegenden Strukturen der DDR-Medienwelt benennt. "Zu keiner Zeit gab es in der SBZ/DDR echte Freiräume für Medien" (20), die SED habe durch strikte Vorgaben die Medien gesteuert und mittels der Nachzensur die Journalisten kontrolliert. Das informative Buch überzeugt allerdings im letzten Kapitel nicht in allen Punkten. Holzweißig beruft sich bei seiner Bewertung der Brandenburger Presse in den ersten Jahren nach der Wende vor allem auf den CDU-Politiker Rainer Eppelmann, dessen Sicht offenbar aber parteipolitisch geprägt ist. Denn die Behauptung, die Regionalzeitungen hätten die sozialdemokratische Regierung in Potsdam hofiert, entspricht nicht den Tatsachen und wird der vielschichtigen Situation der Medien in der Nachwende-Zeit nicht gerecht. Inhaltsübersicht: 1. Die Medienanleitung und -kontrolle der SED-Agitationsbürokratie; 2. Massenmedien in der Sowjetischen Besatzungszone; 3. Zentralisierung und Zementierung der Medienpolitik in den fünfziger Jahren; 4. Stagnation nach dem Mauerbau; 5. Erosion der SED-Medienherrschaft in der Honecker-Ära; 6. Das Ende des Medienmonopols der SED.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.314 | 2.315 | 2.333 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Gunter Holzweißig: Die schärfste Waffe der Partei. Köln/Weimar/Wien: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/16905-die-schaerfste-waffe-der-partei_19422, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19422 Rezension drucken