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Jürgen Zarusky (Hrsg.)

Die Stalin-Note vom 10. März 1952. Neue Quellen und Analysen

München: R. Oldenbourg Verlag 2002 (Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 84); 212 S.; 24,80 €; ISBN 3-486-64584-6
Der Band gibt einen aktuellen Ausschnitt aus der laufenden Forschung zur Geschichte der Stalin-Note wieder, die bei weitem noch nicht als abgeschlossen betrachtet werden kann. Insbesondere die Öffnung der sowjetischen Akten hat neue Bewegung in die Diskussion gebracht. Zum ersten Mal werden nun die zentralen Dokumente aus russischen Archiven einem deutschen Publikum zugänglich gemacht. Eindrucksvoll ist auch, wie diese neuen Dokumente unterschiedliche Historiker zu unterschiedlichen Interpretationen kommen lassen. Loth, der die Edition der Dokumente besorgt hat, sieht darin bestätigt, dass Stalin eine ernst gemeinte Offerte für die deutsche Vereinigung gemacht habe. Graml dagegen sieht sich in seiner Auffassung bestätigt, dass ihr lediglich eine Alibi-Funktion innerhalb eines deutschlandpolitischen Konzeptes zukam, in dem die deutsche Teilung selbstverständlicher Bestandteil war. Für Wettig ist die Note in Stalins Offensivstrategie eingebettet, der "von einem unerschütterlichen Glauben an einen früher oder später zu erringenden politischen Sieg in Deutschland beseelt gewesen" (16) sei. Inhalt: Wilfried Loth: Die Entstehung der "Stalin-Note". Dokumente aus Moskauer Archiven (19-115); Hermann Graml: Eine wichtige Quelle - aber mißverstanden. Anmerkungen zu Wilfried Loth: "Die Entstehung der 'Stalin-Note'. Dokumente aus Moskauer Archiven" (117-137); Gerhard Wettig: Die Note vom 10. März 1952 im Kontext von Stalins Deutschland-Politik seit dem Zweiten Weltkrieg (139-196).
Markus Lang (ML)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.22 | 2.313 | 2.314 | 2.62 Empfohlene Zitierweise: Markus Lang, Rezension zu: Jürgen Zarusky (Hrsg.): Die Stalin-Note vom 10. März 1952. München: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/16858-die-stalin-note-vom-10-maerz-1952_19369, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19369 Rezension drucken