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Christoph Kösters

Staatssicherheit und Caritas 1950-1989. Zur politischen Geschichte der katholischen Kirche in der DDR

Paderborn u. a.: Ferdinand Schöningh 2002; 225 S.; 2., durchges. Aufl.; kart., 15,80 €; ISBN 3-506-74792-4
Das Feindbild war klar: Da der karitative Dienst ein Wesensbestandteil der Katholischen Kirche sei, habe er der "politischen Religion" (20) des SED-Staates diametral entgegengestanden. Die SED-Kirchenpolitik habe zwar nach außen mehr auf Einbindung denn auf Konfrontation gesetzt. Die Absicht der Staatssicherheit sei aber eindeutig die gewesen, die Autonomie der Kirche von innen her zu zerstören. Dass diese Bemühungen nicht völlig erfolglos waren, zeigt Kösters, dessen Buch das Ergebnis eines Forschungsprojekts des Deutschen Caritasverbandes und der Kommission für Zeitgeschichte ist. Allerdings gelang es dem MfS nicht, direkt die Arbeit der Caritas zu steuern. Von 183 überprüften Führungskräften hatten sich von 1950 bis 1989 nur drei als konspirative Kontaktpersonen werben lassen. Aus dem Inhalt: I. Der Grundkonflikt: Caritasidentität und sozialistische Diktatur; II. Äußere Bestandsaufnahme: Überwachung und Konspiration; III. Phasen und Spannungslinien in der Geschichte von Staatssicherheit und Caritas: 1. Gewaltsame Repression (1950-1961); 2. Pragmatische Koexistenz (1961-1968); 3. Partielle Kooperation (1968/71-1989). V. Caritas in der SBZ/DDR: Weiterführende Forschungsperspektiven.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.314 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Christoph Kösters: Staatssicherheit und Caritas 1950-1989. Paderborn u. a.: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/16069-staatssicherheit-und-caritas-1950-1989_18414, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 18414 Rezension drucken