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Ralf Roloff

Europa, Amerika und Asien zwischen Globalisierung und Regionalisierung. Das interregionale Konzert und die ökonomische Dimension internationaler Politik

Paderborn u. a.: Ferdinand Schöningh 2001; 358 S.; 39,88 €; ISBN 3-506-77272-4
Habilitationsschrift Köln; Gutachter: W. Link, W. Wessels. - Der Autor dieser theoretisch ambitionierten und empirisch fundierten Studie unternimmt nicht den Versuch, den Dualismus zwischen Globalisierung im Sinne von "entgrenzten Märkten" und Nationalstaaten noch einmal zu beschreiben oder gar zu beklagen. Roloffs Forschungsinteresse besteht vielmehr in der Frage, "welche Steuerungsmöglichkeiten und -instrumente in der internationalen Politik zur Verfügung stehen, um den Prozessen der Globalisierung und Regionalisierung zu begegnen" (14). Er vertritt die These, dass ein klar erkennbarer Zusammenhang zwischen scheinbar völlig unterschiedlichen Prozessen besteht: "Globalisierung und Regionalisierung sind externe Herausforderungen, auf die die Nationalstaaten mit Regionalismus und Interregionalismus unter Einbeziehung transnationaler Elemente reagieren." (16) Roloffs wesentliche innovative Forschungsleistung besteht darin, nicht nur die aufeinander bezogenen Prozesse der Globalisierung und der Regionalisierung sowie des Regionalismus als Reaktion der Staaten darauf unter Verwendung systemischer Theorien der internationalen Politik zu analysieren. Er erklärt vielmehr auch die Entstehung des Interregionalismus als neues Element in der beweglichen Ordnung der gegenwärtigen internationalen Politik. Empirisch überprüft er die sieben Hypothesen, die er bei seinen theoretischen Betrachtungen im ersten Teil hergeleitet hat, anhand der Beziehungen zwischen den einzelnen Teilen der weltwirtschaftlichen Triade Nordamerika, Europa und Asien. Seine Analyse lässt deutlich erkennen, dass der Interregionalismus eine abhängige Größe in der internationalen Politik ist: Globalisierung und Regionalismus prägen ihn. Als Folge davon ist er sowohl von den Veränderungen der Interdependenzbeziehungen als auch von den Machtverschiebungen in und zwischen den Regionen abhängig. Der Interregionalismus als gestaltende Kraft im internationalen System muss in Zukunft mit hoher Flexibilität auf diese Prozesse reagieren. Inhaltsübersicht: II. Strukturprägende Prozesse nach dem Ende des Ost-West-Konflikts: II.1 Globalisierung: Verdichtung oder "Entgrenzung" der Staatenwelt?; II.2 Regionalisierung und der "neue" Regionalismus; II.3 Interregionalismus: Element einer "beweglichen" Ordnung. III. Der asiatisch-pazifische Interregionalismus; IV. Der nordamerikanisch-europäische Interregionalismus; V. Der europäisch-asiatische Interregionalismus; VI. Die multilaterale Komponente des Interregionalismus.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.4 | 4.3 | 4.22 | 2.68 | 2.64 | 2.61 | 4.43 | 4.5 | 4.1 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Ralf Roloff: Europa, Amerika und Asien zwischen Globalisierung und Regionalisierung. Paderborn u. a.: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/15509-europa-amerika-und-asien-zwischen-globalisierung-und-regionalisierung_17676, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 17676 Rezension drucken