Das ÖVP-Mitglied Busek war zwischen 1991 und 1995 Vizekanzler Österreichs, seit 1995 führt er den Vorsitz des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) und von März 2000 bis Dezember 2001 war er Regierungsbeauftragter für die Erweiterung der EU. In diesem Essay will er Protokoll über seine persönlichen Eindrücke auf seiner Reise in das "Innere" Europas seit 1989 führen. Ausgehend von den generellen Fragestellungen, wie sich Europa präsentiert und begreift, wie viele Europas es gibt und was Europa wirklich ist, welche Inhalte sich dieses gemeinsame Europa gibt und nach der europäischen Identität widmet Busek sich mit großer Sympathie den Kandidatenländern Mittel- und Osteuropas und bekennt sich zur EU-Erweiterung: "Ich sage, dass sie ohne Alternative für Europa und erst recht für Österreich ist. Es sind die Mühen der Ebene, die uns gegenwärtig beherrschen, vielleicht auch ein Mangel an Phantasie. Europa wird aber seiner Aufgabe und die Europäische Union ihrer Bezeichnung nicht gerecht, wenn sie nicht auch diesen Schritt schafft." (23) In kritischer Auseinandersetzung mit dem Begriff der Festung Europa widmet sich Busek den Gestaltungsmöglichkeiten der inneren und äußeren Sicherheit und den Beziehungen zu den USA, zu Russland sowie zur islamischen Welt. Im Schlussprotokoll skizziert er seinen Entwurf des von ihm "geliebten Europas", gibt eine "Liebeserklärung zu diesem Kontinent" ab, der zur Lösung seiner Probleme auch eines "Eros" bedarf, einer "Liebe zu Europa" (290).