Diss. Heidelberg; Gutachter: R. G. Wagner, S. Weigelin-Schwiedrzik. - Bis zur Einleitung der großen Wirtschaftsreformen in China im Jahre 1979 war die Garantie absoluter Preisstabilität ein wesentliches Element des sozialistischen Selbstverständnisses. Nachdem der Staat jedoch versuchte, sich mehr und mehr auf makroökonomische Steuerungselemente zurückzuziehen und die Wirtschaft zu liberalisieren, kam es in den Jahren 1987 bis 1989 zu einer Inflationswelle in der Volksrepublik, die an den Grundfesten der politischen Legitimation der Regierung rüttelte. Die Strategien der staatlichen Entscheidungsträger, diesem Legitimationsverlust entgegenzutreten, sind Gegenstand dieser Studie. Die Autorin stellt die relevanten Institutionen und Instrumente des chinesischen Geldsystems vor und zeichnet die Debatten und konkreten Handlungen der Regierung nach. Inhaltsübersicht: Einführender Teil: Methodische Vorüberlegungen und Vorarbeiten: 2. Zur Wahrnehmung und Beschreibung von Inflation; 3. Zur Deutung der Rolle chinesischer Wirtschaftspolitik in der Reformperiode; 4. Zu den Strukturen einer gebundenen Öffentlichkeit in China. I. Der Inflationsprozeß aus ökonomischer Perspektive: 1. Funktionsbedingungen des Geldsystems der VR China; 2. Staatliche Wirtschaftspolitik im Zusammenhang des Inflationsprozesses 1987-89. II. Der Inflationsprozeß aus politischer Perspektive: 1. Die historische Bestandsaufnahme des wirtschaftspolitischen Entscheidungsprozesses im Umgang mit der Inflation; 2. Die wirtschaftspolitische Debatte im betrachteten Zeitraum. III. Der öffentliche Inflationsdiskurs 1987-89: Strategien der Legitimation staatlicher Wirtschaftspolitik.