Die NATO hat sich von Anfang an als Wertegemeinschaft verstanden, und so war es nahe liegend, der Thematik unter der Fragestellung dieses Bandes nachzugehen. Die einzelnen Beiträge beruhen auf Referaten, die auf einer Tagung in Kaiserslautern im Jahre 2000 gehalten wurden. Die Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz mit ihrem wissenschaftlichen Spiritus Rector Kremp bewies mit dem Tagungsthema erneut ihre Fähigkeiten im Auffinden ungewöhnlicher, im Nachhinein aber einleuchtender Themen. Inhalt: I. Einführung: Werner Kremp: Religion und Zivilreligion im Atlantischen Bündnis (17-33). II. Was ist Zivilreligion? Rolf Schieder: Was ist Zivilreligion? (37-46); Manfred Walther: Säkularisierung und politische Symbolik - Zur Mentalitätsgeschichte der europäischen Entwicklung in transatlantischer Perspektive (47-57); Marion G. Müller: Politische Liturgie. Zum symbolischen Moment politischen Handelns in westlichen Demokratien (58-87). III. Die Zivilreligion des Bündnisses: Heinz Kleger: Vom Bund zum Bündnis, von der amerikanischen zur atlantischen Zivilreligion? (91-111). IV. Historisch-geistesgeschichtliche Zuordnungen der NATO: Gerhard Beestermöller: Woodrow Wilson und die pax democratica (115-128); Hartmut Behr: Religiöse Symbolik in U. S.-Außen- und Sicherheitspolitik (129-141); Jutta Koch: Zivilreligiöse und kulturelle Wirkkräfte der USA auf die Sicherheitspolitik der NATO seit 1990 (142-152); Michael Henkel: Die NATO, der Konflikt der Kulturen und die Frage nach der politischen Religion. Zum Problem der globalen Ökumene (153-173); Mark R. Thompson: "Der Kampf der Samuel P. Huntingtons". Demokratischer Universalismus gegen zivilisatorischen Partikularismus (174-186); Reinhard Bettzuege: Das atlantische Bündnis - eine Schule der Demokratie (187-196). V. Der Kosovo-Krieg und die Frage von Menschenrechten und Demokratie: Stefan Hörner: Krieg für Werte? Die Rolle von Werten in der militärischen Auseinandersetzung der NATO mit Serbien 1999 (199-212); Berthold Meyer: Die Glaubwürdigkeitskrise der NATO nach dem Ende des Kalten Krieges und der Luftkrieg gegen Jugoslawien (213-231). VI. Einzelne Länder: Axel Schäfer: Neo-Evangelikalismus, amerikanische Außenpolitik und die NATO, 1941-1961 (235-255); Michael Wala: John Foster Dulles: Religion und Außenpolitik (256-265); Bogdan Koszel: Polen in der NATO. Die Stellung der katholischen Kirche (266-272); Antonius Liedhegener: "The Challenge of Peace" - "Gerechtigkeit schafft Frieden". Der amerikanische und deutsche Katholizismus in der außen- und sicherheitspolitischen Kontroverse um NATO-Doppelbeschluß und Nachrüstung (273-291); Michael Hochgeschwender: Waffenbrüderschaft auf Zeit: Der Vatikan, der US-amerikanische Katholizismus und die NATO (292-306); Markus Kaim: "Common Interests" vs. "Common Values" - Die Rolle der Türkei in der NATO und gegenüber der EU (307-320); Markus Dreßler: Die türkische Zivilreligion und die NATO (321-335); Thomas Bremer: Orthodoxie und NATO. Anmerkungen zu einem schwierigen Verhältnis (336-348). VII. Zusammenfassung und Kritik: Bernd-Stefan Grewe: Zusammenfassung der Diskussionsbeiträge und Randbemerkungen eines teilnehmenden Beobachters (351-360).