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Zoé Nautré

U.S. Idealism Meets Reality. Democracy Promotion in the Middle East during the George W. Bush Administration

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2010 (DGAP-Schriften zur Internationalen Politik); 216 S.; 34,- €; ISBN 978-3-8329-6000-1
Politikwiss. Diss. Kiel; Gutachter: J. Varwick, J. Krause. – Die Autorin behandelt die amerikanische Politik im Mittleren Osten nach dem 11. September 2001. Ihre Untersuchung bezieht sich auf die beiden Amtsperioden der Bush‑Administration von 2000 bis zum Jahr 2008. Sie analysiert die US‑amerikanischen Debatten und vergleicht die außenpolitischen Prioritäten bei Regierungsantritt mit denen nach dem 11. September. Als Fallstudie dient der Autorin Marokko. Sie beleuchtet dabei auch die Methoden, mit denen US‑Behörden die amerikanische Politik vor Ort umsetzen. Nautré stellt fest, dass der Fokus der US‑Politik vor dem 11. September auf dem militärischen Bereich sowie auf China und Russland gelegen habe. Zudem propagierten Regierungsberater zunächst eine Abkehr von der internationalen Ausrichtung der Außenpolitik des Amtsvorgängers Bill Clinton. Marokko spielte zunächst keine besondere Rolle in der US‑amerikanischen Außenpolitik, die sich nach wie vor auf autoritäre Regime stützte. Erst nach den Ereignissen des 11. September sieht Nautré einen grundlegenden Politikwechsel. Es habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, so begründet die Autorin diesen Wandel, dass Unterdrückung politische Instabilität begünstige. Die USA sahen ihre Sicherheit nun nicht mehr durch autoritäre Regime gewährleistet. Sie begriffen nun die Förderung der Demokratie als einen in ihrem langfristigen Sicherheitsinteresse liegenden Faktor. Als Konsequenz übten sie verstärkt politischen Druck auf die Regime der Region aus und förderten die Arbeit unabhängiger Nichtregierungsorganisationen. Darüber hinaus begannen sie einen aus ihrer Sicht existenziellen globalen Kampf gegen den Terrorismus. Mit Blick auf die Situation in Marokko stellt die Autorin fest, dass die USA durch ihren äußeren Druck das marokkanische Regime unfreiwillig stärkten. Abschließend setzt sich Nautré kritisch mit der Rhetorik der Bush‑Administration im Rahmen des War on Terror auseinander.
Marinke Gindullis (MG)
Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 4.22 | 2.64 | 2.63 | 2.67 | 2.2 Empfohlene Zitierweise: Marinke Gindullis, Rezension zu: Zoé Nautré: U.S. Idealism Meets Reality. Baden-Baden: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/14873-us-idealism-meets-reality_40112, veröffentlicht am 20.04.2011. Buch-Nr.: 40112 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken