Siebzehn, zum Teil sehr kurze Beiträge sind vor dem Hintergrund der Anfangszeit des Arabischen Frühlings dem Thema Widerstand gegen illegitime Machtausübung gewidmet. Der Verwaltungswissenschaftler Hans Herbert von Arnim lässt als Herausgeber die Autoren in eine Diskussion eintreten, jedem Text folgt eine Kommentierung. Die Beiträge sind das Ergebnis der 13. Speyerer Demokratietagung, die im Oktober 2011 an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer stattfand. Von Arnim zeichnet in einem interessanten Beitrag die ideengeschichtliche Entwicklung der Thematik hin zu den unterschiedlichen zeitgenössischen Möglichkeiten des Widerstands nach. Diskutiert werden außerdem neben Fragen der völkerrechtlichen Legitimität von Interventionen in innerstaatliche Konflikte auch zivile Formen des Widerstands, etwa durch kritische Meinungsäußerungen. Diese Art des Widerstandes greift Thilo Sarrazin in seinem Beitrag auf. Er beschäftigt sich mit dem Anschreiben gegen die sogenannte Political Correctness als Ausdrucksform der Meinungsfreiheit. Er resümiert, dass die Meinungsfreiheit sich wie ein Muskel am Gesellschaftskörper verhalte: Werde dieser nicht beansprucht, bilde er sich zurück. Matthias Strunk kritisiert Sarrazins simple Erklärungsmuster in der anschließenden Kommentierung und betont, dass auch die Meinungsfreiheit Grenzen brauche. Insgesamt bietet der Sammelband eine abwechslungsreiche, aber dadurch auch wenig zusammenhängende Auswahl an Beiträgen.