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Wilfried Loth (Hrsg.)

Das europäische Projekt zu Beginn des 21. Jahrhunderts

Opladen: Leske + Budrich 2001 (Grundlagen für Europa 8); 392 S.; kart., 24,90 €; ISBN 3-8100-2908-4
Der Band versammelt die Beiträge einer Tagung des Kulturwissenschaftlichen Instituts der Universität Essen, die im März 2000 stattgefunden hat. Anliegen des Herausgebers war es, den scheinbaren Dualismus von Vertiefung und Erweiterung, der die gegenwärtigen Diskussionen über Entwicklungstendenzen des Integrationsprozesses dominiert, als eine wesentliche Antriebskraft der europäischen Einigung auch in historischer Perspektive zu begreifen. Auch wenn einige Beiträge sehr instruktive Überblicke über einzelne Politikfelder geben, so leidet der Band doch an dem prinzipiellen Problem solcher Publikationen, nämlich der nur schwach erkennbaren inhaltlichen Klammer, die die einzelnen Beiträge zusammenhält. Viele Autoren haben sehr spezielle Fragen untersucht, die auch der Herausgeber kaum noch gewinnbringend zu einem sinnvollen Ganzen zusammenführen konnte. Inhalt: Wichard Woyke: Die Agenda der Europäischen Union zu Beginn des 21. Jahrhunderts (9-24). I. Motive und Initiativen: Guido Thiemeyer: Die Ursachen des "Demokratiedefizits" der Europäischen Union aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive (27-47); Achim Trunk: Eine europäische Identität zu Beginn der 1950er Jahre? Die Debatten in den europäischen Versammlungen 1949 bis 1954 (49-80); Wolfram Kaiser: Institutionelle Ordnung und strategische Interessen: Die Christdemokraten und "Europa" nach 1945 (81-98); Axel Schildt: Europa als visionäre Idee und gesellschaftliche Realität. Der westdeutsche Europadiskurs in den 50er Jahren (99-117); Ralf Magagnoli: Strukturelemente der italienischen Europapolitik 1950 bis 1955 (119-129); Monika Dickhaus: Der lange Weg zum Euro: 1947 bis 1999 (131-148). II. Aufgaben und Perspektiven: Peter Bender: Globalisierung demokratisieren - Positionen des Europäischen Parlaments zu grundlegenden Fragen der internationalen Wirtschaftsbeziehungen (151-173); Sabine Voglrieder: Europäische Identität und Europäische Union: Das Selbst- und Europaverständnis der EU im Kontext der Vertiefungs-/Erweiterungsdebatte (175-202); Hans Georg Fischer: Die verstärkte Zusammenarbeit nach dem Amsterdamer Vertrag - Option für eine differenzierte Integration in der Europäischen Union (203-224); Wolfgang Kowalsky: Konzeptionalisierungsversuch der sozialpolitischen Europäisierung. Zur Kritik des vorherrschenden Europessimismus und notorischen Geschichtspessimismus (225-246); Johannes Varwick: Probleme der Sicherheitsarchitektur Europas (247-266); Werner Müller: Zwei postkommunistische Parteien und Europa (267-293); Jürgen Reuter: Werden Athen und Ankara ihren historischen Konflikt beilegen? Griechisch-türkische Beziehungen im Lichte der türkischen EU-Beitrittskandidatur (295-323); Michael Gehler: Der Präventivschlag als Fehlschlag: Motive, Intentionen und Konsequenzen der EU 14 - Sanktionsmaßnahmen gegen Österreich im Jahre 2000 (325-382); Wilfried Loth: Nach Nizza. Die Aufgaben der Europapolitik nach den Ergebnissen des Europäischen Rates in Nizza (383-389).
Markus Kaim (MK)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
Rubrizierung: 3.1 | 3.2 | 3.3 Empfohlene Zitierweise: Markus Kaim, Rezension zu: Wilfried Loth (Hrsg.): Das europäische Projekt zu Beginn des 21. Jahrhunderts Opladen: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/12790-das-europaeische-projekt-zu-beginn-des-21-jahrhunderts_15319, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 15319 Rezension drucken