Das Fehlen einer europäischen Identität wird gemeinhin als eine der zentralen Ursachen für die fehlende Unterstützung der EU-Bürger für die Europäische Union angesehen. Walkenhorst untersucht die Bedeutung der Ausprägung einer europäischen Identität für den europäischen Integrationsprozess aus politikwissenschaftlicher Perspektive. Demnach rückt er den Zusammenhang zwischen europäischer Identität und demokratischer Legitimation der Europäischen Union in den Mittelpunkt. Am Beispiel der Nation erarbeitet Walkenhorst die Kriterien für die Konstruktion einer Identität, die sich positiv auf die Akzeptanz eines politischen Systems auswirkt. Diese Überlegungen wendet er auf den spezifischen Fall der europäischen Identitätsproblematik an und arbeitet die Ursachen und die Auswirkungen der europäischen Identitätsproblematik für den Integrationsprozess heraus. Walkenhorst kommt zu dem Schluss, dass 1. das schwierige Verhältnis der Bürger zur EU vor allem aus der komplexen Struktur des Institutionengefüges der Europäischen Union (268) resultiert und dass 2. die Konstruktionsversuche der Europäischen Union einer europäischen Identität zu einer weiteren Distanzierung der Bürger von der EU führen können (269). Inhaltsübersicht: 2. Identität in personaler und kollektiver Differenzierung; 3. Identität, Herrschaft und Legitimation; 4. Identität als Konstruktion politischer Systeme - am Beispiel der Nation; 5. Die europäische Identitätsproblematik: Prämissen; 6. Die europäische Identitätsproblematik: Ursachen; 7. Die europäische Identitätsproblematik: Auswirkungen; 8. Europäische Identität und europäischer Integrationsprozess: Schlussfolgerungen; 9. Europäische Identität und europäischer Integrationsprozess: Lösungsansätze.