Die Behandlung der Republikaner in der Presse
Politikwiss. Diss. Hannover. - Die Berichterstattung über rechtsextremistische Parteien stellt die Medien vor die Herausforderung, ihrer Informationspflicht nachzukommen, ohne sich als Sprachrohr für deren Propaganda funktionalisieren zu lassen. Am Beispiel der Republikaner untersucht Albes die Darstellung in der Presse und fragt nach deren Bedeutung für Aufstieg und Niedergang der Partei. Berücksichtigt werden neben vier überregionalen Tageszeitungen verschiedene Lokal- und Wochenzeitungen. Als Zugang wählt der Autor keine klassische kommunikationswissenschaftliche Inhaltsanalyse mit codierten Kategorien, vielmehr wird die Berichterstattung "interpretierend" (40) ausgewertet. In diesem Rahmen greift Albes verschiedene Ereignisse zwischen 1983 (Parteigründung) und 1995 (Einstufung der Republikaner als rechtsextremistisch) heraus und fragt, inwieweit die Berichterstattung über die Partei in verschiedene Kategorien untergliedert werden kann. Im einzelnen werden die Beiträge hierfür hinsichtlich historischer, politischer, sozialpsychologischer, medienspezifischer und lokaler Komponenten betrachtet. Neben der Inhaltsanalyse, die in Anbetracht des langen Untersuchungszeitraumes streckenweise einen kursorischen Charakter aufweist, runden eine Umfrage in Redaktionen und Interviews mit Ressortleitern und Chefredakteuren die Darstellung ab. Vor diesem Hintergrund konstatiert Albes, "daß die Journalisten nicht in der Lage waren, dauerhaft eine sachlich fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema Republikaner einzugehen" (135).