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Aus der Annotierten Bibliografie
Rückblick auf die RAF
Linksextremistischer Terror im historischen Kontext
Im Mai 1972 verübte die RAF einen Anschlag auf einen Gebäudekomplex, in dem das Hauptquartier des V. Korps der US-Armee, das United States European Command und das Hauptquartier der Central Intelligence Agency (CIA) in Deutschland untergebracht waren. 13 Menschen wurden dabei verletzt. Foto: US Army / Wikimedia Commons34 Menschen sind seit 1971 dem linksextremistischen Terror der Rote Armee Fraktion (RAF) zum Opfer gefallen, zuletzt wurde im Juni 1993 der GSG 9-Polizeikommissar Michael Newrzella bei dem Versuch, zwei RAF-Mitglieder zu verhaften, erschossen.1 Die Terrorgruppe existiert nicht mehr, nur drei ihrer ehemaligen Mitglieder geraten gelegentlich durch ihre Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkte in die Schlagzeilen. Die politische wie wissenschaftliche Aufarbeitung setzte bereits während der terroristischen Aktivitäten ein, einige Ereignisse – auch im weiteren historischen Kontext des linken Spektrums wie „Die Bombe im Jüdischen Gemeindehaus“ – konnten erst Jahrzehnte später aufgeklärt werden. Bei vielen Anschlägen aber ist die Frage, wer die Täter waren, weiterhin nicht beantwortet. Wie verstörend dieser Terror auf die Gesellschaft, vor allem aber auch auf Angehörige und andere den Opfern nahestehende Menschen gewirkt hat, lässt sich beispielsweise mit dem Text „Stumme Gewalt“ nachvollziehen, den Carolin Emcke, die Patentochter von Alfred Herrhausen, 2007 in der Zeit veröffentlicht hat.2 Die unten aufgeführten Bücher zeigen nur einen kleinen Ausschnitt der Literatur zum Themenkomplex, bedingt dadurch, dass die Arbeit an der Annotierten Bibliografie der Politikwissenschaft 1996 und damit deutlich nach dem Ende der Anschläge aufgenommen wurde. Dennoch kann mit den Rezensionen ein kurzer Überblick über die Rezeption dieses Kapitels der deutschen Geschichte vermittelt werden.

Der Baader Meinhof Komplex

Der "Deutsche Herbst" und die RAF in Politik, Medien und Kunst. Nationale und internationale Perspektiven

Demokratischer Staat und transnationaler Terrorismus. Drei Wege zur Unnachgiebigkeit in Westeuropa 1972-1975

Propaganda der Tat. Die RAF und die Medien

Von den Worten zu den Waffen? Frankfurter Schule, Studentenbewegung, RAF und die Gewaltfrage

Was stimmt? RAF. Die wichtigsten Antworten

Rudi Dutschke, Andreas Baader und die RAF

Die RAF und der linke Terrorismus

Verena Becker und der Verfassungsschutz

Stadtguerilla und soziale Revolution. Über den bewaffneten Kampf und die Rote Armee Fraktion. Mit einem Vorwort von Joachim Bruhn

Die Rote Armee Fraktion - RAF. 14.5.1970 bis 20.4.1998

Im Schatten des Schakals. Carlos und die Wegbereiter des internationalen Terrorismus

"Natürlich kann geschossen werden". Eine kurze Geschichte der Roten Armee Fraktion

Ulrike Meinhof. Kommunistin, Journalistin, Terroristin – eine politische Biografie
1 http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/geschichte-der-raf/49319/die-namen-der-toten
2 http://www.zeit.de/2007/37/Herrhausen-Emcke/komplettansicht
Zusammengestellt von:
Erschienen am:
9. August 2017
Aus der Annotierten Bibliografie

Die Bombe im Jüdischen Gemeindehaus
Die RAF im Überblick
Bundeszentrale für politische Bildung
Dossier: Die Geschichte der RAF
http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/geschichte-der-raf/
Eckhard Jesse
Die Ursachen des RAF-Terrorismus und sein Scheitern
Aus Politik und Zeitgeschichte 40-41/2007
http://www.bpb.de/apuz/30202/die-ursachen-des-raf-terrorismus-und-sein-scheitern?p=all
tagesschau.de
Animation: Die Geschichte der RAF
http://www.tagesschau.de/multimedia/animation/animation24.html
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