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Die Parteien Frankreichs im europäischen Kontext. System, Finanzierung und populistische Phänomene im Vergleich

20.03.2017
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Natalie Wohlleben, Dipl.-Politologin

Strawinski Brunnen 1

Im europäischen Vergleich zeigen sich Gemeinsamkeiten ebenso wie die Besonderheiten der französischen Parteienlandschaft. Besondere Aufmerksamkeit hat in der Literatur zum Thema vor allem der Front National auf sich gezogen, der durchaus als rechtspopulistischer Schrittmacher für ähnliche Strömungen in anderen europäischen Ländern gewirkt hat.



Ulrich von Alemann / Martin Morlok / Sebastian Roßner (Hrsg.)

Politische Parteien in Frankreich und Deutschland. Späte Kinder des Verfassungsstaates

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2015 (Schriften zum Parteienrecht und zur Parteienforschung 37); 201 S.; 39,- €; ISBN 978-3-8329-4759-0
Mit den politischen Parteien ist es so eine Sache: Keiner Institution des politischen Prozesses wird mehr misstraut und keine ist unbeliebter. Dennoch bleiben sie unverzichtbare Fundamente der modernen Demokratien. Ihre Rollen in Deutschland und Frankreich werden in diesem Band in vergleichender Perspektive dargestellt. Er basiert auf einer Tagung aus dem Jahr 2008 des Instituts für Deutsches und Europäisches Parteienrecht der Heinrich‑Heine‑Universität Düsseldorf. Beide Länder waren die ersten, die die Rolle der Parteien ...weiterlesen


Tim Baedermann

Der Einfluss des Wahlrechts auf das Parteiensystem

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2007 (Beiträge zum ausländischen und vergleichenden öffentlichen Recht 26); 368 S.; brosch., 69,- €; ISBN 978-3-8329-2624-3
Rechtswiss. Diss. Göttingen; Gutachter: C. Starck, Th. Mann. – Die Auswirkungen des Wahlrechts auf das Parteiensystem sind ein geradezu klassisches Thema der Politikwissenschaft. In den Fünfzigerjahren stellte Duverger seine Thesen zu diesem Thema auf. Baedermann kritisiert zunächst den geringen Aussagewert derartiger „generalisierender Betrachtungen“ (44) und stellt daher die Wahl- und Parteiensysteme von vier Staaten im Wesentlichen getrennt voneinander dar. Für Großbritannie...weiterlesen


Joachim Bischoff / Elisabeth Gauthier / Bernhard Müller

Europas Rechte. Das Konzept des "modernisierten" Rechtspopulismus. Eine Flugschrift

Hamburg: VSA 2015; 131 S.; 9,- €; ISBN 978-3-89965-663-3
National ausgerichtete rechtspopulistische Parteien können in Europa nicht mehr „als nationale Besonderheit oder vorübergehendes Protest‑ oder Randphänomen verniedlicht werden“ (6), halten Joachim Bischoff, Elisabeth Gauthier und Bernhard Müller gleich zu Beginn ihrer Flugschrift fest. Den Rechtstrend belegen neben den Ergebnissen der Europawahlen auch die nationalen Wahlen der europäischen Staaten sowie aktuelle Meinungsumfragen. Das Autorenteam sieht diese Entwicklungen zwar ...weiterlesen


Birgit Daiber / Cornelia Hildebrandt / Anna Striethorst (Hrsg.)

Von Revolution bis Koalition. Linke Parteien in Europa

Berlin: Karl Dietz Verlag 2010 (Rosa-Luxemburg-Stiftung: Texte 52); 352 S.; 19,90 €; ISBN 978-3-320-02240-2
Die politische Landschaft Europas ist derzeit alles andere als von linken Parteien dominiert, seien sie nun sozialistisch, linkslibertär oder kommunistisch ausgerichtet. Trotz dieser momentan weit verbreiteten Regierungsabstinenz linker Parteien scheint eine europaweite Bestandsaufnahme angezeigt, zumal sich die Parteienforschung noch viel zu häufig auf einen nationalen Rahmen festlegt. Der Blick nach links umfasst dabei zwei Aspekte: einmal dreizehn länderspezifische Analysen (zweiter Teil des ...weiterlesen


Claudia Hangen

Die Partei der Grünen in Frankreich. Ideologie und Bewegung

Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag 2005 (Sozialwissenschaft); XIII, 406 S.; brosch., 45,90 €; ISBN 978-3-8350-6004-3
Sozialwiss. Diss. Universität der Bundeswehr München; Gutachter: W. Bonß. – In Frankreich verlief die Entwicklung der grünen Partei anders als in Deutschland: „Les Verts“ wurden erst 1984 gegründet und sind kleiner als ihr deutsches Pendant. Hinzu kommt, dass ihnen durch die Funktionsmechanismen des starken französischen Staates enge Grenzen gesetzt sind. Hangen zeichnet die Entwicklung der französischen Grünen von der Bewegung über die Parteibildung bis zum ersten Eintritt in ...weiterlesen


Daniela Heimberger

Der Front National im Elsass. Rechtsextremismus in Frankreich. Eine regionale Wahlanalyse

Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2001; 244 S.; brosch., 29,65 €; ISBN 3-531-13700-X
Das Elsass ist seit den 80er-Jahren eine der regionalen Hochburgen der rechtsextremen französischen Partei "Front National" unter Jean-Marie Le Pen. Selbst nach der Abspaltung des Parteiflügels um Bruno Mégret im Dezember 1998 blieb eine auffällige Differenz zwischen nationalen und regionalen Wahlergebnissen erhalten. Im Elsass versagen diejenigen klassischen Ansätze zur Erklärung des Rechtsextremismus, die auf sozioökonomische Entwicklungsdisparitäten und Modernisierungsängste rekurrieren. Das ...weiterlesen


Michael Koß

Staatliche Parteienfinanzierung und politischer Wettbewerb. Die Entwicklung der Finanzierungsregimes in Deutschland, Schweden, Großbritannien und Frankreich

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2008 (VS Research); 363 S.; brosch., 39,90 €; ISBN 978-3-531-16350-5
Politikwiss. Diss. Göttingen; Gutachter: P. Lösche, A. Kaiser. – Typischerweise werden Fragen der staatlichen Parteienfinanzierung unter dem funktionalen Aspekt der Auswirkungen auf das konkrete demokratische System untersucht. Hiervon unterscheidet sich die Arbeit in zweierlei Hinsicht: Koß befasst sich erstens nicht mit den Folgen, sondern mit den Ursachen der Parteienfinanzierung, und er geht dieser Problemstellung zweitens anhand einer vergleichenden Analyse der staatlichen Parteienfin...weiterlesen


Guy Lachapelle / Philippe J. Maarek (Hrsg.)

Political Parties in the Digital Age. The Impact of New Technologies in Politics

Berlin: De Gruyter/Oldenbourg 2015; VI, 181 S.; 34,95 €; ISBN 978-3-11-040408-1
Internetauftritte von Politikern wirken meist irgendwie hölzern. Vor diesem Hintergrund – wenngleich er auch bloß von sehr subjektiv eingefärbter Evidenz sein mag – leuchtet es ein, wenn die Herausgeber in ihrer Einleitung die Frage aufwerfen, ob das Internet beziehungsweise Social Media und der digitale Wandel für die politischen Parteien eher Chance oder Bedrohung darstellen. Mit Blick auf die Bundestagswahl von 2013 untersuchen Reimar Zeh und Christina Holtz‑Bacha, welche Rolle mediale Onlineangebote im Rahmen der Wahlentscheidung ...weiterlesen


Tom Mannewitz

Linksextremistische Parteien in Europa nach 1990. Ursachen für Wahlerfolge und -misserfolge

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2012 (Extremismus und Demokratie 23); 506 S.; 74,- €; ISBN 978-3-8329-7553-1
Diss. TU Chemnitz; Begutachtung: E. Jesse, U. Backes. – Tom Mannewitz fragt nach den Erfolgsbedingungen für linksextremistische Parteien in Europa. Diese hätten nach 1990 zwar vornehmlich schlechte Wahlergebnisse erzielt, aber das sei kein Grund zur Entwarnung: Zum einen stelle der parlamentsorientierte Linksextremismus weniger auf institutioneller Ebene denn auf der kulturellen ein Problem dar. Zum anderen lasse die Globalisierung und die damit entstandene Möglichkeit „dominoartiger...weiterlesen


Sabine Ruß / Joachim Schild / Jochen Schmidt / Ina Stephan (Hrsg.)

Parteien in Frankreich. Kontinuität und Wandel in der V. Republik

Opladen: Leske + Budrich 2000; 326 S.; ISBN 3-8100-2490-2
Ziel ist es, "politikwissenschaftlich interessierten Lesern ohne spezielle Frankreich-Kenntnisse" (8) einen Zugang zu Parteiensystem und Parteien in Frankreich zu vermitteln. Der erste Beitrag dient zugleich als Einleitung zu den weiteren Aufsätzen. Hüser untersucht vergleichend zur Entwicklung und Vorgeschichte der Parteien in der Bundesrepublik "einige historisch fundierte Charakterzüge der französischen Entwicklung, die bis in die jüngste Gegenwart fortwirken" (16). Die weiteren Beiträge des ...weiterlesen


Bernhard Schmid

Die Rechten in Frankreich. Von der Französischen Revolution zum Front National

Berlin: Elefanten Press 1998; 251 S.; ISBN 3-88520-642-0
Anders als durch den Titel nahegelegt, befaßt sich die Untersuchung mit den historischen Wurzeln und den heutigen Erscheinungsformen der extremen Rechten im Parteiensystem Frankreichs. Der erste Hauptteil "Herkunft und Geschichte der extremen Rechten" geht bei der Suche nach Vorläufern und Grundlagen rechtsextremer Ideologie bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Dabei wird der Zusammenhang von kleinbürgerlichem Radikalismus und antisemitischen Vorurteilen herausgearbeitet. Erweite...weiterlesen


Bernhard Schmid

Distanzieren, leugnen, drohen. Die europäische extreme Rechte nach Oslo

Münster: edition assemblage 2011; 125 S.; 12,80 €; ISBN 978-3-942885-09-6
Die rechtsextremen Bewegungen in Europa, die „sich dafür entschieden haben, den historisch für sie konstitutiven Antisemitismus“ zurückzustellen und „alle Kräfte auf den ‚Hauptfeind’ in Gestalt muslimischer Einwanderer zu konzentrieren“ (5), sind das Thema dieser kurzen Analyse. Ihr Ausgangspunkt ist das Attentat von Oslo im Juli 2011, mit dem sich nach Ansicht des Juristen und Publizisten Schmid die von der extremen Rechte ausgehende Gefahr manifestierte R...weiterlesen


Martin Schurig

Politikfinanzierung in Frankreich

Berlin: Duncker & Humblot 2006 (Schriftenreihe der Hochschule Speyer 180); 491 S.; 98,- €; ISBN 978-3-428-12201-1
Diss. Speyer; Gutachter: H. H. von Arnim, S. Fischer. – Frankreich stecke spätestens seit dem Wahljahr 2002 in einer tiefen politischen Krise, die sich u. a. durch eine auffallend starke Erosion des Vertrauens der Bürger in die politische Klasse auszeichne, schreibt Schurig. Er nimmt diese Entwicklung zum Anlass, nach der Bedeutung der Politikfinanzierung für diese Vertrauenskrise zu fragen. Im Mittelpunkt stehen die Darstellung der rechtlichen Ausgestaltung und die Ermittlung der finanzie...weiterlesen


Ruth Wodak

Politik mit der Angst. Zur Wirkung rechtspopulistischer Diskurse

Wien/Hamburg: Edition Konturen 2016; 254 S.; 24,- €; ISBN 978-3-902968-10-4
In Österreich scheitert der FPÖ‑Kandidat Norbert Hofer nur äußerst knapp bei der Bundespräsidentenwahl; in Großbritannien verzeichnet die UKIP mit ihrer erfolgreichen EU‑Austrittskampagne (Brexit) einen ihrer größten politischen Erfolge; in Frankreich feiert der Front National bei der ersten Runde der Regionalwahlen einen historischen Sieg. Zweifellos ist der Rechtspopulismus nicht mehr nur ein Randphänomen. Europaweit ist ein Erstarken rechtspopulistischer Parteien und xenophober ...weiterlesen

 

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