Obamas Amerika. Die zwei Amtszeiten und wichtige Protagonisten in Kurzrezensionen
06.03.2018
Die Präsidentschaft Barack Obamas ist auch in der deutschsprachigen Fachpublizistik intensiv begleitet worden. Dabei standen vor allem zwei Themenkomplexe im Mittelpunkt: die Frage, ob mit ihm tatsächlich ein neuer Politik- und Regierungsstil in das Weiße Hause eingezogen ist, sowie die Beobachtung, dass jeglicher Versuch einer Reform zunehmend durch die Polarisierung der Parteienlandschaft behindert wurde.
Der neue Politikstil wurde zunächst an dem Versprechen eines „Change“ festgemacht, erster Indikator war ein neuer, internetbasierter Wahlkampf, der Kandidat Obama versprach für seine Regierungsarbeit mehr Transparenz und eine größere Unabhängigkeit von Lobbyisten. Beobachtet wurde dann, dass er tatsächlich Elemente des Organizing – also Maßnahmen der Gemeinwesenarbeit, mit denen die Menschen bestärkt werden, für ihre Interessen einzutreten – auf die Arbeit seiner Administration übertrug. Spiegelbildlich zu diesem Vorgehen in der Innenpolitik prägte sich das außenpolitische Auftreten aus, Macht- und Menschrechtspolitik sollten verkoppelt werden. Insgesamt entstand der Eindruck einer Politik, die progressiv, aber nicht links war.
Obamas Politik, die auf Konsens und Reformen zielte, war allerdings mit gegenläufigen Tendenzen konfrontiert, die in der zweiten Amtszeit ihre Wirkung entfalteten: Vor dem Hintergrund einer schwindenden Mittelschicht polarisierte sich die Parteienlandschaft immer stärker, wobei verschiedene Autoren die Tea-Partei-Bewegung als Hauptquelle der Opposition gegen Obama ausmachten. Damit geriet diese Präsidentschaft an die Grenzen des politischen Stillstands.
Ergänzt werden die Kurzrezensionen der Literatur, mit der beide Amtszeiten begleitet wurden, durch Hinweise auf ausgewählte (Auto)-Biografien einzelner Akteure.