
(Rechts)populismus: Herausforderung für die Forschung. Ansätze, Fallstudien und ein Selbstversuch
Das Phänomen des Populismus beherrscht die politische Debatte und fordert weiterhin die Sozialwissenschaften heraus. Drei, in ihrem Anspruch und Stil unterschiedliche Werke, die das Forschungsfeld bereichern, stellt Jan Achim Richter in diesem Literaturbericht ausführlich vor: ein Handbuch zum Stand der Forschung („Political Populism“), eine essayistische Betrachtung des Verfalls der politischen Sprache („Der Sound der Macht“) sowie eine Art Selbstversuch zu Meinungsbildungsprozessen in sozialen Medien und deren Auswirkungen auf die Demokratie („Fake statt Fakt“).
Martin Ebeling: Conciliatory Democracy. From Deliberation Toward a New Politics of Disagreement
Martin Ebeling favorisiert die Idee einer Konziliationsdemokratie. Unter der Annahme der epistemischen Gleichwertigkeit der Bürger*innen im Fall von Meinungsverschiedenheiten plädiert er damit für einen Mittelweg: Die Demokratie als institutionalisierte Entscheidungsfindung, bei der Mehrheiten über Minderheiten herrschen, bringe am besten richtige Entscheidungen hervor. Das gelinge durch die politischen Parteien, denen er eine zentrale Rolle beimisst. Erfolgreich umsetzen lasse sich die Konziliationsdemokratie mit einem proportionalen Wahlverfahren und einem Mehrparteiensystem.