Gleichheit vs. Ungleichheit in der demokratischen Gesellschaft

Der Verlust politischer Gleichheit. Warum die sinkende Wahlbeteiligung der Demokratie schadet
Habilitationsschrift Heidelberg; Begutachtung: M. Schmidt, R. Zohlnhöfer. – Im Zentrum der (überarbeiteten) Habilitationsschrift steht die Auseinandersetzung mit dem Problem, dass in etlichen modernen Demokratien politische Ungleichheit trotz rechtlich formaler Gleichheit offensichtlich zunimmt. Konkreter gefasst handelt es sich um Phänomene sozial ungleicher politischer Partizipation, die aus Sicht eines neorepublikanischen Demokratieverständnisses – das Armin Schäfer als normativen ...weiterlesen

Die Methode der Gleichheit. Gespräch mit Laurent Jeanpierre und Dork Zabunyan. Aus dem Französischen von Richard Steurer-Boulard
In der Interviewreihe mit Jacques Rancière bildet der Band eine gewisse Ausnahme und funktioniert als Komplementärpart zu den chronologischen Textsammlungen der übrigen drei Bände (siehe Buch‑Nr. 46507, 43162 und 46506) ebenso wie als eigenständiges Werk. Das Gespräch verläuft in vier großen Blöcken, die jeweils eine andere Stoßrichtung verfolgen. Zu Beginn steht Rancières intellektueller Werdegang bis 1976 im Mittelpunkt, jenem Zeitpunkt also, von dem aus die weiteren Interviewbände zeugen. Rancière dokumentiert darin selbst seine Studienzeit, die Assoziation mit dem ...weiterlesen

Gleichheit und Souveränität. Von den Verheißungen der Gleichheit, der Teufelslist der Diktatur und dem schwachen Trost der Nivellierung
Gleichheit, so die Grundannahme der Autoren, ist der normative Fluchtpunkt der europäischen Aufklärung schlechthin: „Gleichheit gilt in der Zivilgesellschaft als Testkriterium für die großen Menschheitsfragen nach Freiheit, Gerechtigkeit und Mitmenschlichkeit.“ (9) Auf der anderen Seite gilt indes auch: „Mit der Moderne verschwindet nicht das Streben nach absoluter Macht.“ (11) Innerhalb der sich zwischen diesen beiden Polen – „Nichts ist dem Apologeten des Souveräns ...weiterlesen

Kommunikative Gleichheit. Gleichheit und Intersubjektivität im Anschluss an Hegel
Diss. Frankfurt a. M.; Begutachtung: A. Honneth. – „Mit der Hervorhebung gerade der kommunikativen Aspekte von Hegels Selbst‑ und Freiheitskonzeption hat sich die Möglichkeit eröffnet, aus Hegels Sittlichkeitskonzeption eine Alternative, von Hegel als ‚atomistisch‘ bezeichnete Freiheitsauffassung, zu gewinnen“ (11), eröffnet die Autorin ihr Vorhaben, Gleichheit kommunikativ zu fassen. Dafür greift sie vielfach auf Habermas‘ Untersuchungen von Hegels Jenaer Schriften zurück und konzentriert sich in diesem Kontext auf Hegels Kritik an der Reflexionsphilosophie als ...weiterlesen

Mythen des Reichtums. Warum Ungleichheit unsere Gesellschaft gefährdet
„Das Gemeinsame beider sozialer Randpositionen der Verteilung – also von Armut und Reichtum – ist, dass sie aus einer politischen Gleichheitsperspektive negativ zu beurteilen sind“ und somit der Blick auf das Postulat „Gleichheit bedeutet Glück“ (16) fokussiert werden sollte. – Dieser Typus von ausschließlich normativ‑ideologischen Aussagen zieht sich als ein roter Faden durch das gesamte Buch und macht es, auch wenn ohne jeden Zweifel zentralen Dimensionen des Problems der sozialen Ungleichheit angesprochen werden,...weiterlesen

Ungleichheit in kapitalistischen Gesellschaften
Boike Rehbein und Jessé Souza stellen eine Theorie sozialer Ungleichheit vor, die für verschiedene Gegenwartsgesellschaften Geltung beansprucht. So wird die theoretische Argumentation durch empirische Verweise aus früheren Feldforschungen in Brasilien, Indien, Deutschland und Laos illustriert. Dabei gehen sie von der Annahme aus, dass Gesellschaften nicht bloß als funktionale oder ökonomische Systeme verstanden werden dürfen, sondern als „sinnhafte Praxis“ (8). Ihre zentrale These lautet, dass kapitalistische Gesellschaften „über eine symbolische ...weiterlesen

Die Gesellschaft der Gleichen. Aus dem Französischen von Michael Halfbrodt
Wir leben – so beginnt der französische Sozialphilosoph seine neue Studie eindringlich – in den Zeiten eines säkularen Bruchs, in der Demokratie wohl als politische, aber kaum noch als soziale Form praktiziert wird. Wesentliche Triebfeder dieser Entwicklung, die über Trennungs‑, Abgrenzungs‑ und Ghettoisierungsmechanismen die Grundlagen des Gemeinwesens gefährdet, ist der rasante Anstieg von Ungleichheiten. Und obschon zahlreiche Untersuchungen diese skandalösen Spaltungs...weiterlesen

Freiheit gehört nicht nur den Reichen. Plädoyer für einen zeitgemäßen Liberalismus
Begreift man den Liberalismus so wie Lisa Herzog als historisches, aber immer noch laufendes Experiment, dann ergibt sich gerade angesichts der aktuellen ökonomischen Umstände eine wichtige Frage: Wieso konnte unter dem Einfluss dieser politischen Strömung, die doch so sehr auf die Grundrechte und die Gleichheit der Bürgerinnen und Bürger achtet, eine so große – vor allem wirtschaftliche – Ungleichheit entstehen? Lisa Herzog geht dieser Frage über eine historische Einordnung der Kern...weiterlesen

Gleichfreiheit. Politische Essays. Aus dem Französischen von Christine Pries
In dem Band sind fünf Aufsätze und Reden des französischen Philosophen Étienne Balibar aus dem Zeitraum von 1989 bis 2010 versammelt. Einige wurden erstmalig ins Deutsche übersetzt. Die politisch‑philosophischen Reflexionen kreisen um den von ihm begründeten Begriff der Gleichfreiheit, der eine wechselseitige Bedingtheit von Gleichheit und Freiheit als politische Prinzipien der Moderne nach 1789 umschreibt. Jene Gleichfreiheit steht nach Meinung des Autors in der Demokratie in wechselvolle...weiterlesen

Gleichheit, Ungleichheit, Gerechtigkeit
Der im Bereich der Christlichen Sozialethik angesiedelte Band dokumentiert die Beiträge einer interdisziplinären Fachtagung an der Katholischen Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster aus dem September 2010. Ausgehend von der Feststellung einer nachgerade universellen Relevanz des Themenfeldes soziale Gerechtigkeit für menschliche Gesellschaften sowie der Diagnose, dass besonders moderne Gesellschaften westlichen Typs immer weniger in der Lage sind, tatsächlich auch gerechte Lebensverhältnisse herv...weiterlesen

Warum Gleichheit? Eine Kritik des liberalen Egalitarismus
Diss. Frankfurt a. M. FB Philosophie und Geschichtswissenschaften. – Der Egalitarismus verfügt innerhalb der politischen Philosophie – nicht zuletzt aufgrund der profunden Arbeiten von John Rawls und Ronald Dworkin – immer noch über eine große Bedeutung. Das Postulat der Gleichheit bedarf eigentlich – so hat es Ernst Tugendhat formuliert – keiner besonderen Begründung; begründungsbedürftig seien vielmehr Abweichungen von der Egalität. Gegenüber dieser (vermeintliche...weiterlesen

Was ist Gleichheit? Aus dem Amerikanischen von Christoph Schmidt-Petri
In der politischen Auseinandersetzung über Konzeptionen von Gerechtigkeit wird vielfach ein Konflikt zwischen den Prinzipien Gleichheit und Freiheit unterstellt. Wer zu viel Gleichheit verlange – so die Behauptung – müsse Einschränkungen von Freiheit akzeptieren. Der amerikanische Rechtsphilosoph Dworkin entwirft in diesen Aufsätzen – Teil seiner 2000 in den USA erschienenen Essaysammlung „Sovereign Virtue" – eine Version des Egalitarismus, die diesen Gegensatz unte...weiterlesen

Das krumme Holz der Humanität. Kapitel der Ideengeschichte. Hrsg. von Henry Hardy. Aus dem Englischen von Reinhard Kaiser
Pünktlich zum 100. Geburtstag des in Riga geborenen Ideengeschichtlers Isaiah Berlin ist jetzt eine Sammlung seiner bedeutendsten Essays in einer Neuausgabe erschienen. Berlin, der 1917 die revolutionären Ereignisse in Petrograd miterlebt hatte, musste das Land kurz darauf verlassen. Was ihn zeitlebens jedoch nie verließ, war die Erinnerung an die politischen Verwerfungen in Russland, die sich durch die Gewaltexzesse seiner neuen, aufgeklärten Herren bald einstellen sollten. Dieser und die noch ...weiterlesen

Die Regierung des Selbst und der anderen. Vorlesungen am Collège de France 1982/83. Aus dem Französischen von Jürgen Schröder
Der Band dokumentiert die vorletzte Vorlesungsreihe Foucaults am Collège de France vom Frühjahr 1983, die basierend auf Tonbandprotokollen 2008 erstmalig veröffentlicht wurde. Der Vortragende schließt in seinen Untersuchungen zur antiken Gouvernementalität systematisch an die vorhergehende Vorlesung (Hermeneutik des Subjekts, 1982/2004) an, wobei im Zentrum der Überlegungen nun explizit das Verhältnis einer „Geschichte des Denkens“ (14) und der Politik steht. Foucault entwickelt sein...weiterlesen

Die Teilhabegesellschaft. Modell eines neuen Wohlfahrtsstaates
Es sind vor allem zwei Befunde, die das Gerechtigkeitsempfinden in modernen Gesellschaften verletzen. Auf der einen Seite ist dies die von vielen Untersuchungen gestützte Einsicht, dass die zunehmende Individualisierung den Einzelnen größere Freiheitsspielräume bietet, zugleich aber immer höhere Anforderungen an sie stellt – und dies nicht nur in qualifikatorischer Hinsicht. Auf der anderen Seite wird die faktische Gleichheit der Chancen dieser Freiheitsausübung durch eine steigende Unglei...weiterlesen

Ungleichheit und Umverteilung
Zu den Eigentümlichkeiten der gegenwärtigen politischen und sozialwissenschaftlichen Diskussion gehört, dass das Postulat der Gleichheit zunehmend kritisch kommentiert wird - obschon die empirischen Daten steigende Ungleichheiten in Einkommen und sozialen Chancen anzeigen. Umso bemerkenswerter erscheint, dass der primär von Wirtschaftswissenschaftlern verfasste Sammelband nicht nur das Verhältnis von Ungleichheit und Umverteilung wieder in den Mittelpunkt rückt, sondern darüber hinaus auch auf d...weiterlesen

Welche Gleichheit, welche Ungleichheit? Grundlagen der Ungleichheitsforschung
Unbestreitbar ist die Diskussion über Ungleichheit in der Öffentlichkeit ebenso wie in den Sozialwissenschaften widersprüchlicher geworden. Empirische Daten belegen zwar eine ansteigende Ungleichheit an Einkommen und Vermögen, aber ob aus der Deskription von Unterschieden umstandslos eine Verletzung normativer Standards der Gleichbehandlung abgeleitet werden kann, ist eine zunehmend umstrittene Frage. Welche Dimensionen sozialer Ungleichheit sind normativ relevant, welche Rolle spielen soziale K...weiterlesen
Kritik der Gleichheit. Über die Grenzen der Gerechtigkeit und der Moral
In seiner streitlustigen, gleichwohl brillant geschriebenen Sammlung von Aufsätzen geht der Autor davon aus, dass die bisherigen moralphilosophischen Theorien der Moderne eigentlich vormodern, da einem heimlichen metaphysischen Erkenntnisprogramm verpflichtet seien. Entgegen deren Annahme, es gebe auch eindeutige Lösungen für moralische Dilemmata, plädiert Kersting für die Akzeptanz von Ungewissheit und Unerlöstheit als Dauerzustand und überträgt dies in seine umfassende Kritik der Gleichheit, d...weiterlesen

Gleichheit oder Gerechtigkeit. Texte der neuen Egalitarismuskritik
In der Debatte über Gerechtigkeit nimmt der Egalitarismus (unterschiedlich etwa von Rawls, Dworkin oder Nagel vertreten) eine starke, in jüngster Zeit freilich auch dezidiert kritisierte Position ein. Als egalitaristisch sind - bei aller Vielfalt der einzelnen Argumente - Auffassungen zu verstehen, die Gleichheit einen Eigenwert zuschreiben und es demzufolge als Gebot von Gerechtigkeit ansehen, unverdiente Nachteile Einzelner auszugleichen. Welche spezifischen Dimensionen (wie Ressourcen, Grundg...weiterlesen

Kulturelle Vielfalt und demokratische Gleichheit. Politische Partizipation im Zeitalter der Globalisierung. Aus dem Amerikanischen von Ursula Gräfe
Die ältere kritische Theorie, paradigmatisch in den Werken Adornos und Horkheimers verkörpert, arbeitete sich an dem Negativbild einer totalitär geschlossenen, vom Monopolkapitalismus dominierten Gesellschaft ab. Sozialwissenschaftliche Reflexionen, die sich heute noch diesen kritischen Intentionen verpflichtet fühlen, sollten sich nicht nur in methodologischer Hinsicht von dem Theorievorbild lösen, sie sind auch mit strukturell veränderten gesellschaftlichen Widersprüchen konfrontiert, die nich...weiterlesen
Gerechtigkeit und Gleichheit
Das Buch versteht sich als Einführung in die Grundprobleme des Spannungsverhältnisses von Gerechtigkeit und Gleichheit. Dazu werden zunächst unterschiedliche Begriffe von Gerechtigkeit erörtert sowie die jeweiligen moralischen, philosophischen und rechtlichen Implikationen erläutert. Anhand einer Diskussion der Gerechtigkeitsauffassungen von John Rawls und Michael Walzer wird die aktuelle Debatte in ihren Grundlinien skizziert. Im Schlußteil des Buches widmet sich Ritsert dem Zusammenhang von Pl...weiterlesen
erstellt am: 25. Januar 2015
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